CDU setzt Transparenz beim Pachtvertrag durch

Im Planiger Ortsbeirat wird weniger formalistisch gehandelt, als in den Gremien der Stadt. Mehr am Inhalt orientiert. Daher hatte Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf im Sommer letzten Jahres einen von der TSG Planig erhaltenen Terminhinweis diskret als Mitteilung weitergegeben. Dank dieser Information nahmen am Ortstermin des Sportamtes mit dem Sportverein Kommunalpolitiker, Presse und interessierte Bürger*Innen teil. Das total transparente Freiluft-Fachgespräch unter Leitung von Sportdezernent Markus Schlosser am 3.9.2020 setzte den Startpunkt für eine vom Zeitablauf her für Kommunalverwaltungen flotte Problemlösung.

Die steht kurz vor ihrem Abschluß. Wie Thomas Forsch, der Vorsitzende der TSG Planig, dem Ortsbeirat in dessen Sondersitzung am gestrigen Samstag mitteilte, bringt das rheinland-pfälzische Innenministerium den Förderbescheid in den nächsten Tagen auf den Weg. Bekannt wurde dieser erfreuliche Sachverhalt, weil die Mehrheit der Planiger CDU-Fraktion (Dr. Peter Metzger und Marc Krög gegen Andreas Pichl) die öffentliche Behandlung des Pachtvertrages zwischen Stadt und Sportverein beantragte. Dem schloß sich zunächst Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf an (“habe keine Bedenken”).

Und dann auch die übrigen Ortsbeiratsmitglieder von Fairer Liste und SPD. Dr. Metzger hatte für die Schaffung von Transparenz pfiffig mit dem Hinweis geworben, dass die Stadtverwaltung selbst den Vertrag mit allen Details inklusive der auf einen Euro festgesetzten Monatspacht auf der Stadtseite als Anlage zur Beschlußvorlage für den am kommenden Dienstag tagenden Sportausschuß öffentlich zur Verfügung gestellt hat. Zudem sei es die TSG gewesen, die im vergangenen Jahr die Thematik bis ins letzte Detail offengelegt und damit auf etwaige “schutzwürdige Belange” verzichtet habe.

Diese Aussage bestätigte Thomas Forsch mit seinem ausdrücklichen Einverständnis zu öffentlichen Beratung. Und Forsch ging noch einen Schritt weiter. Gewohnt sachlich im Ton wies er darauf hin, dass über den Vertrag (“liegt mir offiziell nicht vor”) mit der Stadt noch zu sprechen sein wird. Denn in dem ihm inoffiziell zugespielten Entwurf ist u.a. festgeschrieben, dass die Stadt an einem Tag je Woche die Nutzung der Anlage bestimmen kann. Diesen Punkt möchte Forsch “rausverhandeln”. Denn die TSG benötige jede einzelne Platzstunde für die eigenen Angebote. Der Sportverein kann sich dabei der Unterstützung der Planiger Kommunalpolitiker sicher sein.

Gefährden kann die Sanierung des Planiger Sportplatzes jetzt nur noch der Bosenheimer Ortsbeirat. Dessen Votum zum Pachtvertrag steht noch aus. Warum das von Bedeutung ist? Der Planiger Sportplatz wurde auf Bosenheimer Gemarkung errichtet. Am Planiger Pfad. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass die oben auf dem Berg zu denen unten im Appelbachtal eine von Verständnis, Wohlwollen und Zuneigung geprägte Beziehung pflegen. Und in dem Wissen, einen nagelneuen Naturrasen ihr Eigen zu nennen, der Sanierung des Kunstrasens bachabwärts gern ihr Plazet geben.

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13.03.21 – “Peinliche Panne in Planig: alle haben den Pachtvertrag – nur der Pächter nicht”
10.09.20 – “TSG Planig will Kerbeplatz-Grundstück verkaufen – Merkelbach widerspricht”
04.09.20 – “Kunstrasenplatz: TSG Planig ist zur Übernahme von Verantwortung bereit”