Zum Nachmachen empfohlen: Dreck-weg-Eigeninitiative

Schon vor zwei Jahren bildete sich unter dem Motto “Handeln statt labern” eine erste Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Landschaft vom Müll unverantwortlich handelnder Zeitgenossen zu befreien. Auch ausserhalb der jährlichen organisierten “Dreck-weg-Tage”. Kleine, rein vom Familien- oder Freundeskreis getragene Initiativen liefern nicht nur wertvolle Beiträge. Sondern können ein wegweisendes Vorbild sein für jene, die es bisher beim Beklagen der Mißstände belassen. Selbst etwas tun. Das erkennen immer mehr Einwohner*Innen als persönliche Aufgabe.

Wie Victoria Anheuser – Kunz und Daniela Mark. Die wohnen mit ihren Familien im Martinsblick und gehen dort fast täglich mit ihren Kindern spazieren. Was sie dabei sehen, gefällt ihnen allerdings ganz und gar nicht. In einer Landschaft umgeben von Weinbergen finden sie jeden Tag Müll in einem Umfang, den man nicht gerade mal somit nach Hause nehmen kann, um ihn dort in die Mülltonne zu stopfen. Deshalb machten sie am vergangenen Samstag kurzerhand eine Aktion daraus. Zusammen mit ihren Kindern, der Familie Bernhard Domann aus Winzenheim sowie Hermann Holste aus der Hofgartenstraße in Bad Kreuznach.

Vom Sachgebietsleiter des Bauhofes Georg Bürger mit Arbeitshandschuhen, Müllzangen und Mülltüten ausgerüstet, ging es ab 9 Uhr los. Innerhalb von nur 3 Stunden hatten sie in einem relativ überschaubaren Gebiet zwischen dem Flutgraben und dem Martinsblick fast eine Tonne Müll gesammelt. Kaum zu glauben, was die Menschen so alles ihrer Umwelt antun, so Victoria Anheuser-Kunz. Vom Autoreifen bis zum Bauschutt war alles dabei. Durch die freien Zufahrten in die Weinberge werden diese Umweltfrevler offensichtlich geradezu angezogen. Eine Beschränkung der Zufahrten nur für Anlieger (z.B. für die dortigen Winzer) ist daher zwingend notwendig und der erste Schritt, die illegalen Müllablagerungen, zumindest in diesem Gebiet, zu verhindern, so Hermann Holste.