Dr. Helmut Martin: Freilassung drogenabhängiger Straftäter unverantwortlich

Insbesondere bei suchtkranken, gefährlichen Straftäterinnen und Straftätern ordnen die Gerichte zusätzlich zur Strafe häufig auch eine (Entzugs-)Therapie in einer Spezialklinik an (sogenannte Unterbringung). In Rheinland-Pfalz ist die einzige Fachklinik für drogenabhängige Unterzubringende allerdings seit Jahren extrem überlastet, es fehlen Therapieplätze und die gesicherten Klinik-Bereiche sind überbelegt. Nun wurde daher sogar ein Aufnahmestopp angeordnet, der dazu führt, dass die von Gerichten als gefährlich eingestuften Straftäter auf freiem Fuß bleiben oder freigelassen werden müssen. Die Rhein-Zeitung berichtet darüber in ihrer gestrigen Ausgabe.

„Das ist eine untragbare und inakzeptable Situation, die das rheinland-pfälzische Sozialministerium zu verantworten hat“, sagt der Rechtspolitiker der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Helmut Martin, heute in Mainz. ‚Gefährliches, sozialpolitisches Organisationsversagen‘ nennt es Dr. Martin, denn weder die heutige Ministerpräsidentin Dreyer als langjährige Sozialministerin noch ihre aktuelle Nachfolgerin Bätzing-Lichtenthäler hätten sich des Problems angenommen. Dass die Facheinrichtungen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, sei seit Jahren bekannt. Die Zahl suchtkranker Straftäter steige stetig.

„Wenn sich drogenabhängige Straftäter frei bewegen, obwohl ein Gericht deren Gefährlichkeit festgestellt hat, haben wir ein erhebliches Sicherheitsproblem, schon wegen der andauernden Beschaffungskriminalität in solchen Fällen. Das sind unverantwortliche Gefährdungen für die Bürgerinnen und Bürger. Die Landesregierung hat aber jahrelang einfach weggeschaut. Als CDU-Landtagsfraktion wollen wir sicherstellen, dass der Sinn und Zweck der Unterbringung im Maßregelvollzug, nämlich die Behandlung der dort durch richterliche Entscheidung Untergebrachten, auch wirklich erfolgt. Die Zahl der Therapieplätze muss daher so schnell wie möglich erhöht werden, denn Sicherheit geht auch hier vor.“

Text: Büro des Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin