Gerhard Merkelbach rechnet mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer ab

Gastbeitrag von
Gerhard Merkelbach

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer, diese Zeitungsanzeige * richte ich an Sie, da Sie offensichtlich durch Einschreiben, E-Mails und Telefonanrufe nicht zu erreichen sind. Als Bürger, Steuerzahler und Unternehmer beschäftigen mich drängende Fragen: Wieso ist die Bundesrepublik nicht in der Lage, im Kampf gegen die Corona-Pandemie genügend Impfstoff zu beschaffen, obwohl dieser in Deutschland entwickelt wurde?

Wieso bekommen wir Deutsche so wenig Impfstoff, obwohl die in Mainz ansässige Firma Biontech mehrere hundert Millionen Euro aus Steuermitteln bekommen hat, um die Entwicklung des Impfstoffs zu fördern? Wieso werden beim Volk mit immer neuen Szenarien Ängste geschürt? Soll dies vom eigentlichen Problem ablenken, dass es unsere Regierung versäumt hat, frühzeitig genug Impfstoff zu beschaffen?

Statt auf vollen Touren zu arbeiten, werden Impfzentren tageweise geschlossen. Wer wird für dieses Impfdrama zur Verantwortung gezogen? Ich gebe zu bedenken: Jeder Tag, an dem nicht mit maximaler Kapazität geimpft wird, kostet hunderte unschuldiger Menschenleben. Wieso wird in Berlin und Mainz vollmundig damit geworben, Lehrer und Kita-Personal zu impfen, obwohl noch nicht einmal die Über-80-Jährigen durchgeimpft sind? Zur Info: Meine Eltern sind fast 93 Jahre alt und haben immer noch keinen Termin bekommen.

Statt mit immer neuen Szenarien und vollmundigen Versprechen vom Impfstoffmangel abzulenken, wäre es ehrlicher, gegenüber den Bürgern einfach zuzugeben, dass die zuständigen Minister bei der Beschaffung versagt haben! Schlecht gelaufen ist eben schlecht gelaufen. Ich hoffe, Sie bekommen diese Anzeige vorgelegt und lassen sich dazu herab, mir meine Fragen zu beantworten. Denn wir kennen uns persönlich aus Ihrer Zeit als Bürgermeisterin in Bad Kreuznach. In diesem Amt hatten Sie sich meinen Respekt verdient. Hans Gerhard Merkelbach

* Der Herausgeber dieser Seite, Antonio Valentino, hat sich wegen der Bedeutung des Textes dafür entschieden, diesen kostenfrei als redaktionellen Beitrag zu veröffentlichen.