Auch im Winter bei Eis und Schnee wurde in Bad Kreuznach Fahrrad gefahren. Seit dem am vergangenen Samstag der Frühling ein frühes Gastspiel in der Stadt gibt, ist die Zahl der Fahrradfahrenden explodiert. Jetzt sind überall Fahrräder zu sehen. Nur an einem Ort nicht. In der Fahrradgarage.
Nachdem vor Wochenfrist im derzeit kostenlosen öffentlichen Bereich das erste Rad auftauchte, scheint dort das Motto “nomen est omen” zu gelten: wo für etwa 150 Räder mittlerweile die Ständer stehen, ist genau eines abgestellt. So, als ob die Leute denken würden: es heisst ja Fahrradgarage (Singular). Also eine Garage für ein Fahrrad. Und nicht Fahrrädergarage.
Fakt ist: 26 Räder waren gestern Nachmittag auf und um den Europaplatz abgestellt. In der Fahrradgarage ein einziges. Auch wenn nur ein Teil der 3,XY Millionen Euro Baukosten auf die Fahrradgarage entfallen: Nunmehr fast drei Monate Leerstand bei gleichzeitiger Nutzung fast aller “Laternenparkplätze” wirft die Frage nach der Seriosität der Bedarfsberechnung auf.
In den Beschlußvorlagen der Stadtverwaltung, mit denen der Stadtrat zur Zustimmung motiviert wurde, steht an keiner Stelle, dass die Fahrradgarage der Mobilitätsstation über Monate hinweg mit null bis einem Fahrrad genutzt werden wird. Die dort genannten Zahlen sind dreistellig. Und an keiner Stelle steht, dass es Jahre / Jahrzehnte dauern wird, bis sich diese dreistellige Nutzung einstellt.
