Bus kollidiert mit Pkw: dreiköpfige Familie schwer verletzt

Am gestrigen Montagabend kam es gegen 17:15 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall auf der K51 zwischen Rüdesheim und Roxheim. Aus noch ungeklärter Ursache kollidierte hierbei kurz vor Roxheim ein ortsauswärts fahrender Linienbus mit einem ortseinwärts fahrenden Pkw. Die drei Insassen des Pkw, ein Ehepaar mit ihrem Kleinkind (zwei Jahre alt), wurden durch die Wucht des Aufpralls schwerstverletzt. Die Eltern wurden im Kfz eingeklemmt und mußten durch einen aufwändigen Einsatz der Feuerwehr befreit werden.

Der gesundheitliche Zustand des Kleinkindes ist noch ernster, als der der Eltern. Wie die Polizei heute am frühen Morgen auf Anfrage bestätigt hat, wird es im Laufe des Tages einen weiteren Polizeibericht zu diesem Unfall geben. Der Busfahrer erlitt einen schweren Schock. Zur Unfallzeit herrschten auf der Strecke winterliche Straßenverhältnisse. Zur Klärung der Unfallursache und des Geschehenablaufes wurde ein Gutachter eingeschaltet. Hierfür leuchtete die Feuerwehr Rüdesheim die Einsatzstelle aus.

Der Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Rüdesheim macht anschaulich, welch schwieriger Lage die Einsatzkräfte ausgesetzt waren: “In der Erstalarmierung wurde aufgrund einer unklaren Zuordnung der Einsatzstelle die Feuerwehr Bad Kreuznach mit den Löschbezirken Nord und Süd sowie der Rettungsdienst und die Polizei alarmiert. Aufgrund der Einsatzörtlichkeit im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr Rüdesheim erfolgte umgehend die Nachalarmierung der Feuerwehr Rüdesheim, des VG-Wehrleiters und der Führungsstaffel der VG-Feuerwehr.

Straßenglätte erschwerte die Anfahrt zur Einsatzstelle. Wehrleiter-Stellvertreter Jörn Trautmann traf als erste Einsatzkraft an der Unfallstelle ein. Der Busfahrer, selbst aktiver Feuerwehrmann, hatte seinen Bus selbstständig verlassen können und teilte mit, dass sich im Opel Astra zwei eingeklemmte Erwachsene und ein Kind befinden. Der Busfahrer blieb bis auf einen schweren Schock unverletzt. Die Erkundung von Jörn Trautmann bestätigte die Mitteilung des Busfahrers. Die Fahrerin und ihr Beifahrer wurden durch den Zusammenstoß massiv im Beinbereich eingeklemmt.

Das Kind wurde nicht eingeklemmt und umgehend von der Besatzung eines Rettungswagens und von einem Notarzt versorgt. Jörn Trautmann ließ die anrückenden Einsatzfahrzeuge aus Rüdesheim und Bad Kreuznach über einen parallel zur K 51 verlaufenden Fahrradweg anfahren, um die Rettung der beiden eingeklemmten Personen vorzubereiten. Die Einsatzleitung übernahm nach seinem Eintreffen an der Einsatzstelle der stellvertretende VG-Wehrleiter Rouven Ginz. Die Abschnittsleitung der technischen Rettung am Opel Astra wurde Jörn Trautmann übertragen, der bereits in die Lage involviert war.

Die Befreiung der eingeklemmten Insassen erfolgte parallel in enger Abstimmung mit den Rettungsdiensten des DRK und Corneli. Die Rettung der eingeklemmten Fahrerin übernahm die Feuerwehr Rüdesheim unter Wehrführer Martin Barth. Die Rettung des eingeklemmten Beifahrers wurde von der Feuerwehr Bad Kreuznach unter Gruppenführer Fabian Trarbach vom Löschbezirk Süd übernommen. Die Einsatzstelle wurde großflächig ausgeleuchtet. Mit Hilfe von zwei hydraulischen Rettungssätzen wurden auf Forderung des Rettungsdienstes zuerst das Dach und ein Teil der Türen entfernt.

Kriseninterventionsteam betreut Busfahrer und Angehörige

Mit Hilfe von hydraulischen Spreizern und Rettungszylindern wurde der Opel anschließend wieder soweit in seinen Ursprungszustand zurückgedrückt, bis die Beine der Unfallopfer befreit waren und die beiden Patienten rund 30 Minuten nach dem Unfallereignis dem Rettungsdienst übergeben werden konnten. Zur Betreuung des Busfahrers und mehrerer Angehöriger der PKW-Insassen forderte Einsatzleiter Rouven Ginz das Kriseninterventionsteam des Landkreises Bad Kreuznach nach. Zusätzlich wurden der Leitende Notarzt und der organisatorische Leiter Rettungsdienst seitens des Rettungsdienstes alarmiert.

Einsatzleiter Rouven Ginz lobt Rettungskräfte

Auch Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann und sein Stellvertreter Holger Schmidt waren ebenfalls an der Einsatzstelle. Der Einsatzleiter lobte die hervorragende Zusammenarbeit aller beteiligten Rettungskräfte. „Die Rettung der beiden Unfallopfer erfolgte in enger und guter Abstimmung zwischen der Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Der Einsatz verlief trotz aller Dramatik und Schwere ruhig und zügig ab. Alle Einsatzkräfte arbeiteten Hand in Hand, so wie es sein soll.“ Im Einsatz waren insgesamt 38 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rüdesheim, Bad Kreuznach sowie der Führungsstaffel der VG-Feuerwehr und 18 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Polizei im Einsatz.

Bilder: Feuerwehr VG Rüdesheim, Quellen: Feuerwehr VG Rüdesheim und Polizeiinspektion Bad Kreuznach, eigene Recherchen