Stilles Gedenken der Opfer des Holocaust am Mahnmal Kirschsteinanlage

Zum stillen Gedenken der über sechs Millionen Opfer des Holocaust trafen sich Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach/Birkenfeld, Valeryan Ryvlin, gestern am Mahnmal in der Kirschsteinanlage. “Wenn wir auch wegen der Corona-Schutzbestimmungen hier uns nicht zum Gedenken versammeln können, hat dieser Tag eine große Bedeutung”, so die OB. Am 27. Januar 1945 waren die 7.600 Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden.

Allein in Auschwitz wurden mehr als eine Millionen Menschen von den Nationalsozialisten ermordet. Seit 1996 ist der 27. Januar ein nationaler Gedenktag, inzwischen wird er auch in vielen anderen Ländern begangen. „Was damals geschehen ist, darf nicht vergessen werden. Dafür müssen wir aber mehr tun als Erinnern an Tagen wie heute. Gegen die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Radikalisierung einzelner Gruppen müssen unsere humanen und moralischen Maßstäbe und Tugenden fortwährend verteidigt und gestärkt werden“, sagt Kaster-Meurer, die zudem darauf verweist, dass die AG Erinnerungskultur zu einer Veranstaltung mit der Landeszentrale für Politische Bildung eingeladen wird in der es um die Frage geht, wie mehr junge Menschen für eine Gedenkarbeit gewonnen werden können.

“Uns ist auch die Bewahrung der Geschichte jüdischer Menschen sehr wichtig, die vor uns in Bad Kreuznach gelebt haben.” Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Valeryan Ryvlin, hat eine Ausstellung konzipiert, die auf der Empore der Syngagoge in Schaukästen über die Geschichte der jüdischen Gemeinde informiert. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Der Bauingenieuer Valeryan Ryvlin kam mit seiner Familie 1998 aus der Ukraine nach Bad Kreuznach und ist seit 2008 Vorsitzender der knapp 200 Mitglieder starken jüdischen Gemeinde. Die meisten wanderten in den 90er-Jahren aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ein. Ryvlin betonte wie wichtig das Zusammenwirken aller gesellschaftlichen und religiösen Gruppen im Kampf gegen den wachsenden Rassismus in Deutschland sei.

Quelle: Stadtverwaltung Bad Kreuznach