Tod eines Baumes

Die Alten im Ort sind sich sicher: dieser Baum war schon groß, als es den Görzschen Park mit seinen Baumriesen noch gar nicht gab. Sicher weit über 100 Jahre, möglicherweise 150 Jahre alt war die Esche im Bosenheimer Friedhof, die gestern gefällt wurde. Vielleicht der älteste Baum auf der Gemarkung des Stadtteiles. Nur wenige Bosenheimer brachten es über sich, dem Zusammensägen der Esche auch nur kurz zuzuschauen.

Nach Sonnenuntergang stand nur noch der mächtige Stumpf einer noch am Morgen riesigen Esche auf dem Bosenheimer Friedhof.

Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel fiel die Aufgabe zu, das Fällen im Bild zu dokumentieren, um ein Stück Dorfgeschichte für die Nachwelt zu erhalten. Dr. Hertel war in der Morgendämmerung dabei, als die Arbeiten begannen. Und er fotografierte am Abend (Bild oben) das Absägen des mächtigen Hauptstammes. Er hielt auch die Probleme des Baumes im Bild fest. Daher kann der promovierte Biologe bestätigen, dass der Baum nicht mehr kerngesund war.

Am gestrigen Dienstagmorgen rückte ein privater Forstbetrieb an, um im Auftrag der Stadt den kranken Baum zu fällen.

Tatsächlich zeigten sich beim Absägen an mehreren Stellen in Stamm und Ästen, dass die städtischen Baumgutachter bei ihrer Beurteilung richtig lagen. Ein Astbruch wäre aufgrund der Schadenbilder im Holz ebenso möglich gewesen, wie ein Umstürzen des Baumes im Sturm. Wegen der damit verbundenen Gefahren für den Friedhof und Passanten war das Fällen daher unumgänglich.