Stadt muß Baumriesen fällen

Als der Görzsche Park noch kein Wohngebiet war, fiel die Esche auf dem Bosenheimer Friedhof am südlichen Ende der Phalanx unzähliger Baumriesen über 25 Meter Höhe kaum auf. Aber nachdem dutzende mächtiger Buchen und Platanen gefällt worden waren, wuchs dem alten Baum mit dem markanten Astwerk eine Sonderstellung zu. Diese endet jetzt leider. Denn nach den Feststellungen der städtischen Baumgärtner hat sich der Gesundheitszustand des Baums in der Nähe des Friedhofeinganges in den vergangenen Jahren erheblich verschlechtert.

Mittlerweile wird er von den städtischen Baumkontrolleuren als nicht mehr stand- und bruchsicher eingestuft. In Verbindung mit seiner windexponierten Lage würde er in Zukunft zum Sicherheitsrisiko für Friedhofsbesucher werden. Stadt- und Friedhofsverwaltung haben sich daher – schweren Herzens – entschlossen, den kranken Baum in diesem Winter zu fällen. An seine Stelle wird im Laufe des Jahres eine Neupflanzung rücken.

Beim Betreten des Friedhofs fällt besonders die große Faulstelle am Stammfuß der alten Esche ins Auge. Verursacht wird sie durch den Eschenbaumschwamm, einen holzzersetzenden Pilz, der sich bereits vor Jahrzehnten in Stamm und Wurzel „eingenistet“ hat. Deshalb hat die Stadt den Baum schon in den vergangenen Dekaden regelmäßig eingehend untersucht, um festzustellen, wie hoch der Anteil an gesundem Holz im unteren Stammbereich ist.

Die Messergebnisse zeigten: Der Prozess der Holzzersetzung beschleunigte sich weiter. Aus diesem Grund und um die Windangriffsfläche zu verkleinern, wurde der Baum nach und nach auf die heutige Höhe von zirka 20 Metern reduziert.Neben dem Pilzbefall am Fuß des Baums kommen weitere Defekte in der Krone hinzu. Dort hat ein anderer Pilz, der „Zottige Schillerporling“, für zahlreiche Faul- und Hohlstellen gesorgt.