Auch die FDP befürwortet ein zweites Impfzentrum in der Kreisstadt

Ja für ein zweites Kreisimpfzentrum in Bad Kreuznach. Aber erst, “wenn ausreichend Impfstoffe verfügbar sind und die Menschen im Akkord geimpft werden können”. Das ist die Position des FDP-Stadtverbands, die dieser der Landrätin und der Oberbürgermeiserin schriftlich übermittelt hat. Die vom Vorsitzender der Liberalen, Emanuel Letz, formulierte Bitte die beiden kommunalen Spitzenfrauen: diese mögen sich für ein Impfzentrum in Bad Kreuznach stark machen. Die FDP rechnet noch im Februar mit der Zulassung eines weiteren Impfstoffes. Und dann sollte aus Sicht der Liberalen die Zahl der täglich geimpften Personen deutlich steigen.

In einem Landkreis wie Bad Kreuznach müsse es zwei Impfzentren geben: “ein Impfzentrum im ländlichen Raum wie Bad Sobernheim, aber auch ein Impfzentrum im Ballungsgebiet wie der Stadt Bad Kreuznach, wo ein Drittel der Menschen des Landkreises leben und der Inzidenzwert grundsätzlich höher liegt als im restlichen Kreisgebiet sollte strategisch in Betracht gezogen werden”. Das hätte aus Sicht der FDP folgende Vorteile: Erhöhung der Impfbereitschaft, kürzere Anfahrtsstrecken, insbesondere der nicht so mobilen Menschen, keine unnötigen Reisebewegungen und die Impfung von mehr Menschen in kürzerer Zeit.

Zudem, so der Eindruck der Liberalen,”leben in der Stadt viel mehr Menschen ohne Fahrzeug als im ländlichen Raum”. Auch die ab dem Frühjahr wohl mögliche Impfung durch Hausärzte entspanne zwar die Impfsituation, “kann aber ein Impfzentrum nicht ersetzen. Denn nur ein Impfzentrum kann eine große Anzahl an impfwilligen Bürgern durchschleusen”, stellt die FDP fest. Und dann folgt noch ein Seitenhieb gegen die Landrätin, allerdings nur im Brief an die Oberbürgermeisterin.

Die Begründung von Bettina Dickes, die IGS Sporthalle des Römerkastells nicht als Impfzentrum zu nutzen, damit die Kinder dort bald wieder Sport treiben können “hinke”: “solange wir uns mit Beschränkungen, Ausgangsperren, Lockdowns, etc. beschäftigen müssen, werden leider auch die Kinder dem Hallensport nicht nachgehen können”. Sollte es aufgrund eines zweiten Impfzentrums im Kreis zu personellen Engpässen kommen, könnte man auch über eine Splittung der Tage mit dem vorhandenen Personal nachdenken, meint die FDP und erläutert:

“Das heißt, dass im entsprechenden Verhältnis an einigen Tagen in Bad Sobernheim geimpft wird und an anderen Tagen in Bad Kreuznach. Es ist uns bewusst, dass dies logistisch aufwendig ist. Aber somit erreicht man sicherlich eine höhere Impfbereitschaft als wenn man nur in Bad Sobernheim impft. Nicht zuletzt der Kinder wegen, sondern allen Menschen zu liebe appellieren wir eine Impfstrategie anzuwenden, die Existenzängste und andere Sorgen nimmt und letztendlich uns allen die Freiheit zurück gibt normal zu leben, auch wenn es nur das Alltagsgeschäft ist”.