Kleinkind löst Feuerwehr-Großeinsatz in der Rüdesheimer Strasse aus

Am gestrigen Mittwochabend gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem angeblichen Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Rüdesheimer Strasse alarmiert. Weil der Notruf nicht von den Betroffenen direkt sondern auf dem Umweg über eine Familienangehörige erfolgte, wurde der Einsatzzentrale die Lage weitaus gefährlicher geschildert, als diese tatsächlich war. Das ergaben Recherchen der Redaktion dieser Seite bei den Hausbewohner*Innen. So rückte die Freiwillige Feuerwehr mit den Kräften des Löschbezirkes Nord und deren Drehleiter sowie einer Einheit des Löschbezirkes Süd an. Auch die Polizei und ein Rettungsdienst waren im Einsatz.

Vor Ort stellte sich der Geschehensablauf dann so dar: eine Mutter war mit ihrem Sohn im Wohnzimmer ihrer Wohnung im zweiten Obergeschoss eingeschlossen, weil an der Zimmertür keine Drückergarnitur angebracht war und das Kind versehentlich die Tür schloss. Ein weiteres Kleinkind befand sich außerhalb des Wohnzimmers und schrie aus Angst, weil sie von der Mutter getrennt war. In der Küche stand Essen auf dem Herd. In ihrer Not rief die Mutter ihre Schwester an, die wiederum den Notruf bei der Rettungsleitstelle absetzte und einen Wohnungsbrand meldete. Die unter Leitung des Zugführers Löschbezirk Nord, Heiko Hans, angerückten Kräfte der Löschbezirke Süd und Nord konnten schnell Entwarnung geben.

Nachdem die Wohnungseingangstür gewaltsam geöffnet wurde, konnte der Herd ausgeschaltet und die Wohnzimmertür geöffnet werden. Alle Personen waren wohlauf, wurden aber aufgrund der ganzen Aufregung vom Rettungsdienst untersucht. Zu einem Brandschaden kam es nicht. Der auf der Anfahrt befindliche Gelenkmast der Freiwilligen Feuerwehr Gensingen konnte die Anfahrt abbrechen. Der Einsatz war nach etwa 30 Minuten beendet. In dieser Zeit ergaben sich durch die vielen Einsatzfahrzeuge auf der Rüdesheimer Strasse Verkehrsbehinderungen. Und in der Nachbarschaft kursierten schon bald vollkommen realitätsfremde Schilderungen.

Kuriosität am Rande: weil der Löschzug Nord zur Zeit der Alarmierung eine Drehleiter-Übung auf dem Grundstück der Arbeitsagentur durchführte, waren dessen Kräfte trotz der längeren Anfahrt nur wenige Minuten später vor Ort und konnten so durch die schnelle Vor-Ort-Aufklärung weitere, aufgrund der falschen Angaben bei der Alarmierung ausgelöste unnötige Maßnahmen beenden. Im positiven Sinne bemerkenswert: der Löschzug Nord setzte nach dem Fehlalarm sein Übungsprogramm fort. Genau diese Trainingseinheiten sind es, die im Ernstfall die wertvollen Sekunden und Minuten gewinnen, mit denen Personen- und Sachschäden vermieden oder minimiert werden.

Quellen: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach, eigene Vor-Ort-Recherchen