Gastbeitrag von
Hansjörg Rehbein
Die Corona-Zwangspause nutzt DJ Jenni für Besuch in der alten Heimat: “Mensch, hat der Josef ne Verjüngungskur gemacht?”, frage ich mich, als ich einem vollbärtigen Mann, der mit dem Fahrrad unterwegs war, zuwinkte und ich ihn zu mir rief. Doch es war nicht Josef sondern Jenni, sein Sohn, der von den Freunden seines Vaters „Little Joe“ genannt wird. Die Verwechslung passiert öfters, erzählt er. Jenni nutzt die Corona bedingte Zwangspause für einen Besuch in der alten Heimat bei Freunden. Seit 13 Jahren arbeitet er als Musiker und DJ in Berlin. Als DJ arbeitete er auch in einem der legendären Lokale seines Vaters, dem Blue Marlin.
Josef Traut, wem erzähl ich das, war einer Könige des Bad Kreuznacher Nachtlebens. Ich erinnere mich noch ein heiße Nächte im Cueva und im El Barco und natürlich im Blue Marlin. Als er dann älter und ruhiger wurde, übernahm er das Salinas. Als sich bei uns der erste Nachwuchs einstellte, waren wir dort fast jeden Samstagmorgen zum Kaffeekränzchen mit Gleichgesinnten und unseren Kindern Stammgäste und waren froh, dass Onkel Josef ein Herz für die Kleinen hatte und Eimer mit Bauklötzen und Spielzeug auf den Boden schüttete. Mein Ältester, damals vier oder fünf Jahre alt, konnte nicht glauben, dass er Josef heißt, weil die Maria nicht da war.
Josef antwortete trocken: „Es steht auch nicht jeder Ochs an der Krippe“. Was haben wir gelacht. Übrigens: am Nachbartisch in meiner Mittagspause saß das Pärchen, Gordi und Tatjana, die Jenni herzlich begrüßten. An Mamas Brust schlummerte der 12 Wochen alte Jona. Sie erzählten mir, dass sie sich im Blue Marlin kennengelernt haben, wo Gordi damals als Barkeeper arbeitete. Sie bestellte bei ihm an der Theke keinen Cocktail sondern dort völlig unüblich einen Kaffee, den es aber nicht gab, und den Gordi aber dennoch herzauberte. Und die Liebe nahm ihren Lauf. Also für alle Fans des guten alten Blue Marlin: DJ Jenni ist in der Stadt!