Die Stadt Bad Kreuznach weigert sich, das Bosenheimer Freibad zu öffnen – mit Verweis auf die Infektionsgefahren durch Corona. Das wirft die Frage auf: Sind denn nun alle anderen Gemeinden in der VG Rüdesheim oder gar die VG Langenlonsheim-Stromberg, die ihre Freibäder längst geöffnet haben, zu leichtsinnig – oder sind die Verantwortlichen in Bad Kreuznach nur übervorsichtig? Weit riskanter scheint mir der Betrieb von Springbrunnen in der Bad Kreuznacher Innenstadt, deren unhygienisches Wasser von Kindern naturgemäß ebenfalls dazu genutzt wird, sich Abkühlung und Erfrischung zu verschaffen. Wer kontrolliert hier so regelmäßig die Wasserqualität wie in den Schwimmbädern? Und wer garantiert hier die Einhaltung der Hygienemaßnahmen? Niemand.

Aber die Stadtspitze setzt darauf, mit zweierlei Maß zu messen und mit diesem Trick durch den Sommer zu kommen. Darunter leiden vor allem die Kinder und Familien von Bosenheim, Planig und umliegenden Ortschaften. Deshalb fordert die Liste Faires Bad Kreuznach: Das Bosenheimer Freibad muss geöffnet werden – sofort! Denn die Springbrunnen in der City sind keine Alternative für wahres Schwimm- und Badevergnügen und eine gepflegte Liegefläche – auch dann nicht, wenn man gerne mit zweierlei Maß messen möchte. Falls die Stadtverwaltung gerne einmal ausprobieren möchte, wie viele Kinder aus Planig, Bosenheim und den Nachbargemeinden in die beiden Springbrunnen hineinpassen, bin ich gespannt, wie lange die Brunnen dann noch in Betrieb bleiben werden. Obwohl sie doch ausdrücklich zum erfrischenden Bad freigegeben wurden.
Text: Hans Gerhard Merkelbach, Liste Faires Bad Kreuznach