Corona-Schutzmaßnahmen-Gegner: unverdrossen wird samstags weiter spaziert

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Es sind weit überwiegend freundliche, offene Menschen, die sich auch nach über zwei Monaten und der Aufhebung fast aller Coronaschutz-Maßnahmen  samstags Nachmittags in der Bad Kreuznacher Innenstadt zu Spaziergängen treffen. Beim Plural bleibt es. Immer deutlicher grenzen sich aus der ursprünglich großen Gemeinschaft zwei Gruppen ab. Eine, die sich nach wie vor am ursprünglichen Ausgangspunkt Kornmarkt trifft. Allerdings jetzt mit Anmeldung als Demonstration und allem was dazu gehört. Samt einem kleinen Infostand, Broschüren und Handzetteln. Und eine andere, deren Ausgangspunkt nunmehr der Platz zwischen Kino und Stadtbibliothek ist.

Angemeldeter Spaziergang 1
Angemeldeter Spaziergang 2
Angemeldeter Spaziergang 3
Angemeldeter Spaziergang 4

Und die nach wie vor auf so frei ist auf Papiere jeder Art vollkommen zu verzichten. Auch wenn beide Spazier-Gruppen immer mal wieder von Passanten oder Beobachtern belächelt werden (oder es wie vorgestern auf der Alten Nahebrücke in Höhe des Infostandes des Brückenhäuser-Fördervereines zu einem verbalen Scharmützel kommt): jene, die aus guten Gründen bewußt nicht mitspazieren, sollten sich mit den Bedenken und diesen Menschen, die sich jetzt seit über zwei Monaten treffen und die einen so friedlichen Weg gefunden haben, ihre abweichende Meinung erkennbar zu machen, ernsthaft auseinandersetzen.

Unangemeldeter Spaziergang 1
Unangemeldeter Spaziergang 2
Unangemeldeter Spaziergang 3
Unangemeldeter Spaziergang 4

Denn zahlenmäßig sind beide Gruppen zusammen auch heute noch größer, als etwa jene, die sich für den Erhalt der Salinen zum Frühstück im Salinental trafen. Oder auch die Brückenhaus-Förderer. Eine so große Zahl von Mitbürger*Innen aus Bequemlichkeit links oder rechts liegen zu lassen, könnte sich gesellschaftlich als schwere Hypothek erweisen. Mag sein, dass ein Teil dieser Menschen Aluhüte trägt. Wäre es uns lieber, sie würden wie in Berlin, Hamburg, Leipzig, Stuttgart … Steine und Schlagwaffen einsetzen? Oder sich nichtöffentlich abgeschirmt in eine Parallelgesellschaft entfremden? Wer das nicht will, muß mit ihnen reden. Und zuhören.