Land startet Arbeiten am Nahedeich zwischen Ippesheim und Planig

Das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, beginnt mit den Arbeiten für den Ausbau des Nahedeiches zwischen Ippesheim und Planig. Am Montag fand die Baustellenbegehung der Deichertüchtigung mit dem symbolischen Spatenstich mit Umweltministerin Ulrike Höfken, SGD Süd-Präsident Hannes Kopf und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer statt. “Starke Niederschläge beunruhigen regelmäßig die Bevölkerung an der Nahe. Bedingt durch das für die Flusslänge relativ große Wassereinzugsgebiet, können im Mittel- und Unterlauf innerhalb von wenigen Stunden sehr starke und schnell abfließende Hochwasser auftreten. Umso mehr freut mich der heutige Startschuss dieses Projektes, welches ein weiterer wichtiger Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Nahe ist“, sagte Umweltministerin Höfken anlässlich des Spatenstichs am Deich.

SGD Süd-Präsident Hannes Kopf betonte: “Ich bin sehr froh, dass die Bauarbeiten für die nächste Hochwasserschutzmaßnahme an der Nahe im Abschnitt Ippesheim/Planig beginnen. Neben dem Deichabschnitt in Grolsheim, welcher voraussichtlich Ende dieses Jahres fertiggestellt wird, ist somit eine weitere Deichbaumaßnahme an der Nahe in der baulichen Umsetzung. Der Hochwasserschutz an der Nahe wird somit Stück für Stück verbessert. Die nächsten Deichabschnitte Sponsheim und Gensingen befinden sich bereits im Genehmigungsverfahren bei der SGD Süd und stehen somit in absehbarer Zeit ebenfalls zur Realisierung an.”

Nicht zuletzt aufgrund der Veränderungen im Hochwassergeschehen und zunehmender Starkregenereignisse wegen des Klimawandels bleibt nach Aussage der Umweltministerin der Hochwasserschutz weiterhin ein politischer Schwerpunkt der Landesregierung Rheinland-Pfalz. „Das Land hat in den letzten 25 Jahren insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Das ist sehr viel für ein Bundesland wie Rheinland-Pfalz. Die größten Investitionen haben wir für technische Hochwasserschutzmaßnahmen wie Deiche, Polder, Hochwasserschutzmauern und Rückhaltebecken getätigt“, führt Höfken weiter aus und erinnert an die verheerenden Hochwasser im Dezember 1993 und Januar 1995, aufgrund derer das heute umfassende Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Nahe begonnen wurde.

„Hochwasser sind eine existenzielle Bedrohung für viele Menschen im Land und werden auch in Zukunft nicht vollständig zu beherrschen sein. Aber wir als Landesregierung versuchen das Möglichste, die Gefahr, die von über die Ufer tretenden Wassermassen ausgeht, so gut es geht zu kontrollieren und einzuschränken. Jedoch biete der technische Hochwasserschutz keinen vollkommenen Schutz und ist somit nur ein Teil des umfassenden Hochwasserrisikomanagements von Rheinland-Pfalz“, hielt Höfken abschließend fest.

Der Ausbauabschnitt erstreckt sich über eine Länge von rund 2,5 Kilometer bis kurz vor Gensingen. Aufgrund der vorhandenen Bebauung im Bereich der Schlarppmühle und den damit verbundenen eingeschränkten Platzverhältnissen wird hier eine Spundwand gesetzt. Der Mühlgraben der Schlarppmühle wird verfüllt und der Deich mit einer landseitigen Verbreiterung der Deichaufstandsfläche errichtet. Die mit drei Metern geplante Deichkrone bleibt unbefestigt und wird nur mit Oberboden angedeckt und eingesät. Auf der landseitig vorgelagerten Berme wird es einen asphaltierten Weg geben, der zwar vorrangig der Deichverteidigung dient, aber auch als Radweg genutzt werden kann.

Die Bauarbeiten werden mindestens bis Ende des kommenden Jahres andauern und aller Voraussicht nach zur Hochwassersaison 2021/2022 abgeschlossen sein.

Text: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Mainz