Erneute biologische Bedrohung für den Stadthaushalt: der Purzelkäfer

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Nachdem das Coronavirus durch siebenstellige Mindereinnahmen bei den Steuern den Stadthaushalt gänzlich aus dem Gleichgewicht gebracht hat, droht den Stadtfinanzen nun der endgültige Knockout. Nicht etwa durch eine fehlende Mehrheit in der entscheidenden Stadtratssitzung am 25. Juni. Und auch nicht durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und eine von dieser nicht erteilte Genehmigung. Erneut ist die Bedrohung biologischer Art. Und hört auf den putzigen Namen Purzelkäfer. Diese ernähren sich von Graswurzeln.

Dadurch sterben befallene Rasenflächen ab. Derzeit, also im Juni und Juli, legen die Weibchen ihre Eier unter den Rasenflächen ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Engerlinge durchlaufen drei Larvenstadien. In den letzten beiden schädigen sie die Grünflächen durch Wurzelfraß. Und genau dieses Getier wurde auf den Rasenplätzen in den städtischen Stadien Salinental und Moebus gesichtet. “Purzelkäfer Problem, unter Beobachtung” heisst es dazu lakonisch in einer Vorlage, die Sportdezernent Markus Schlosser gestern im Sportausschuß verteilte.

Wie dramatisch sich das Problem auswirken kann, erläuterte den Kommunalpolitikern Philipp Geib, der im Stadtbauamt für die Grünflächen zuständig ist. Eine chemische Bekämpfung des Käfers ist nicht erlaubt. Daher müßten die drei gefährdeten Rasenflächen im Ernstfall vollständig abgetragen und vollkomen neu aufgebaut werden. Geib weiß, von was erspricht. Denn erst vor drei Jahren mußte die Sanierung des Hauptspielfeldes im Friedrich-Moebus-Stadion auf diese Weise erfolgen, um den Purzelkäfer loszuwerden.