Da geht man arglos von der Roßstrasse kommend in die Beinde. Am gestrigen Samstagnachmittag gegen 15.15 Uhr. Und wird unsanft von einem Audi gestoppt, der die Beinde Richtung Mühlenstrasse befährt. Die Selbstverständlichkeit, mit der der Fahrzeuglenker und die Insassen gegen die Einbahnstrasse fahren löst die Überlegung aus, ob sich da vielleicht was geändert hat. Damit muss man in Bad Kreuznach nämlich immer rechnen.
Also mit der Veränderungen verkehrsrechtlicher Regelungen, ohne dass die Öffentlichkeit vorab informiert wird (siehe Stopp-Schild in der Viktoriastrasse). Flugs umgedreht und nachgeschaut. Das Generationen vertraute Einbahnstrassenschild hängt noch dort, wo es vor Jahrzehnten montiert wurde. Und zeigt auch noch in die selbe Richtung. Die Insassen haben das Fahrzeug zwischenzeitlich verlassen und gehen ihren Geschäften nach. Keine 100 Meter entfernt sind städtischer Vollzug und Polizei im Einsatz. Die bewachen eine Demonstration. Daher keine Zeit für Banalitäten.
In Bad Kreuznach hat anläßlich einer Demo noch nie ein Mensch sein Leben verloren. Durch Falschfahrer schon einige. Aber das sind natürlich nur lästige Fakten, die von der Verwaltungssicht auf die Dinge unnötig ablenken. Ansonsten war auch gestern im Städtchen alles wie immer. In den Sonderparkzonen stehen die Autos teilweise mitten auf der Fahrbahn.
In der Neustadt werden die kleinen Gassen konsequent zugeparkt, um den Einsatz von Rettungsdiensten so gut es geht zu behindern. Und Gehwegparken in Gegenrichtung ist für einen Teil der Autofahrer*Innen zum Volkssport geworden. Auch wenn unsere Bilder den Verdacht nicht nahelegen.
Aus dem Haushalt der Stadt Bad Kreuznach werden 9 (in Worten: neun) Kontrollkräfte für den ruhenden Verkehr bezahlt. Unser Fotograf dokumentiert allein in zwei Stunden mehr Verstösse im Bild (wir veröffentlichen nur einen Bruchteil), als die neun Kontrollkräfte an einem ganzen “Arbeits”Tag zusammen mit Knöllchen ausstatten. Finde den Fehler.