Unruhe in Planig: Kerwe- zum Campingplatz umgenutzt

Als am Samstagabend gegen 18 Uhr die Polizei vor seiner Haustür stand, wußte Dirk Gaul-Roßkopf noch von nichts. Die Beamten teilten dem Planiger Ortsvorsteher mit, dass auf dem Kerweplatz an der Mainzer Strasse etwa zwei Dutzend überwiegend von Mercedes-Limousinen mit ausländischen Kennzeichen gezogene Wohnanhänger aufgestellt worden waren.

Wie Dirk Gaul-Roßkopf dieser Seite auf Anfrage erklärte, habe ihm die Polizei mitgeteilt, bei der Stadt sei niemand zu erreichen. Daher habe er als Vertreter ohne Vertretungsmacht auf der Basis seiner christlichen Grundüberzeugung (Nächstenliebe) erklärt, wenn eine Abreise am Dienstagvormittag erfolge, dürften die unangemeldeten Gäste das Wochenende dort verbringen, müßten sich aber um Strom und Wasser selbst bemühen.

Friedhof-Foto: privat

Zumindest für die Wasserversorgung haben die Neubewohner des Kerweplatzes in kürzester Zeit eine Quelle gefunden: auf dem Planiger Friedhof. Denn dort wurden von Nachbarn ortsfremde Personen beobachtet, die mit Autos vorfuhren und aus dem dortigen Wasseranschluß Kanister füllten. Die Polizei erklärte auf Anfrage dieser Seite, durch die Entscheidung des Planiger Ortsvorstehers handele es sich nicht mehr um eine polizeiliche Maßnahme.

Anders als Dirk Gaul-Roßkopf war der Grundstücks- und Ordnungsdezernent Markus Schlosser gestern Abend nicht zu erreichen. Wie mehrere Anrufe und Emails aus Planig bei unserer Redaktion belegen, machen sich Einwohner*Innen wegen der von ihnen wahrgenommenen Entwicklung Sorgen. Wir hoffen diese mit den vorstehenden Sachangaben kurzfristig entkräften zu können.

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01.06.20 – “Wer schickte die Roma von der Sauwiese zum Planiger Kerweplatz?”