Aufgespiesst: viel Dampf – keine Gefahr

Genau heute vor einer Woche sorgte eine starke Rauchentwicklung über der Südstadt für Alarmstimmung. Wegen der Windstille stand die minutenlang durch massive Einträge aufgebauschte graue Wolke dicht gedrängt über dem Areal der Berufsschule. Direkte Anwohner kannten die Hintergründe. Für alle anderen sah das schon bedrohlich aus. Dann, von einer Sekunde auf die andere, endete der Raucheintrag. Und nach einer guten halben Stunde hatte sich die Wolke verflüchtigt. Da der Kamin der BBS als Herkunftsort eindeutig identifiziert werden konnte, wandte sich die Redaktion dieser Seite an den Landkreis als den verantwortlichen Schulträger.

Nicht ohne Grund heisst es: ohne Rauch kein Feuer. Bei dieser grauen Wolke handelte es …

Und dessen Pressesprecher Benjamin Hilger recherchierte verwaltungsintern die Hintergründe. Hier sein Ergebnis: “In verschiedenen Liegenschaften des Landkreises wurden in den vergangenen Jahren Holzhackschnitzelanlagen eingebaut, die zur Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien beitragen. Diese werden in aller Regel durch die kommunale Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe betrieben. Die Kreisverwaltung selbst ist nicht Eigentümer der Heizungsanlagen und zahlt nur für die tatsächliche Energieabnahme. Diese Form der Wärmeversorgung wurde im Jahr 2005 auch an den BBSen Bad Kreuznach eingebaut.

… aber um Dampf.

Die Steuerung der Anlage erfolgt automatisiert und angepasst an den tatsächlichen Bedarf der Schule. Sie orientiert sich unter anderem an der Außentemperatur sowie an den jeweiligen Wochentagen und der Tageszeit. Die sogenannte Nachtabsenkung beginnt freitags ab 14 Uhr. Das heißt, ab dieser Uhrzeit wird die Beheizung bedarfsgerecht zurückgefahren. Bei steigendem Wärmebedarf – wie etwa beim Nachheizen des Warmwasserspeichers zur Vermeidung einer Verkeimungoder aber bei einem zu starken Wärmeabfall im Gebäude durch stark sinkende Außentemperaturen – wird die Anlage auch während der Nachtabsenkung automatisch hochgefahren.

 

Diese Konstellation ergab sich auch an besagtem Freitag um 16.30 Uhr. Der hierbei entstandene sichtbare Ausstoß aus dem Schornstein besteht im Wesentlichen aus Wasserdampf. Je nach Feuchtegehalt der Hackschnitzel und in Abhängigkeit von der Wetterlage ist dies gelegentlich sehr deutlich sichtbar. Dies lässt sich – trotz kürzlich vorgenommener Anlagenoptimierung zur weiteren Reduzierung der Emissionen durch Einbau eines Elektrofilters – nicht gänzlich vermeiden. Die Anlage wird regelmäßig gewartet und unterliegt der Überwachung durch den Bezirksschornsteinfeger. Die Anlage erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben zur Luftreinhaltung”.