Gegen Geschlechtertrennung in der Schule

„Seien wir offen dafür, Mädchen und Jungen in Fächern wie Mathe und Physik phasenweise getrennt zu unterrichten.“ Mit dieser Aussage hat Bildungsministerin Stefanie Hubig eingeräumt sich vorstellen zu können, in den Schulfächern Mathematik, Biologie, Informatik, Chemie und Physik geschlechtergetrennten Unterricht einzuführen. Klarer Widerspruch gegen diese Überlegungen kommt von der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV). Diese spricht sich explizit gegen Genderrollen und somit auch gegen eine Geschlechtertrennung im Unterricht aus, die allenfalls an frühere Jahrhunderte erinnern würde. Dass das Geschlecht der Schüler*innen im Leistungs- und Interessensvergleich eine Rolle spielt, zeigt die IQB-Studie von 2018. Diese Situation ist 2020 nicht tragbar, weshalb die Frage nach Ursachen und Lösungen, wie sie sich LSV und auch die KMK-Präsidentin gestellt haben, absolut notwendig ist.

Doch das Ziel sollte identisch sein: Rollenbilder adé! “Nun stehen wir vor der Frage, wie Gendertrennung und Emanzipation vereinbar sein sollen, wie wir unabhängig von unserem Geschlecht wahrgenommen werden sollen, wenn dieses wieder mehr Bedeutung erhalten soll. Die Antwort lautet: gar nicht!” stellt die LSV klar. “Abseits der Tatsache, dass das Genderspektrum mehr als ‚Mädchen und Jungen‘ zu bieten hat, entstehen Leistungs- und Interessensunterschiede durch einen unterschiedlichen Umgang mit verschiedenen Gendern, nicht etwa weil Mädchen* mit der Liebe zur Biologie geboren werden“, findet Aylin Gümüş (Vorstandsmitglied der LSV). Eine Gendertrennung verstärke das Problem und sei zudem nicht zeitgemäß. “Deshalb sind wir für mehr statt weniger gemeinsame Bildung!”