Bosenheimer handeln statt zu labern

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Patrick Herz, Martin Korrell, Harald Schäfer und Achim Vestner haben es einfach gemacht. Als Mitglieder des Ortsbeirates nahmen sie dessen juristische Beschreibung als Organ der kommunalen SELBSTverwaltung wörtlich. Haben Initiative gezeigt. Und es in die eigenen Hände genommen. Folge: Ergebnisse schon nach wenigen Stunden, statt Monaten. Zudem keinen Cent Kosten für die Stadtkasse. Denn der mühselige und zeitraubende Weg des Amtsschimmels (Ortsbeiratssitzung, Protokoll, Ablage, Hauptamt, Ablage, Stellungnahme Fachamt, Ablage, Hauptamt, Ablage, Sitzung Hauptausschuß, Protokoll, Ablage, Fachamt) wurde dramatisch abgekürzt.

Den Stein hat Achim Vestner gespendet.

Verkehrssicherung, Verschönerung des Ortsbildes, Arbeitserleichtung für künftige Pflegemaßnahmen und zusätzliche Parkplätze. Vier Lösungen auf einen Streich. Und diesmal war nur ein Quartett (3 x Liste Faires Bad Kreuznach, 1 x CDU) des 12köpfigen* Gremiums tätig. Wenn der Bosenheimer Ortsbeirat mal vollzählig aufläuft, ist das tapfere Schneiderlein bald vergessen. Die seit Jahren, um nicht zu sagen seit Jahrzehnten, ungeordnete Situation im Einmündungsbereich der Elfelder Strasse auf die B 428 ist seit dem vorletzten Wochenende auf Vordermann gebracht:


In Bayern würden sie das “A gmahde Wiesn” nennen. Nicht weil es tatsächlich eine von Martin Korrell perfekt gemähte Rasenfläche ist. Sondern weil hier der Grundstückseigentümer ohne Mühe und Kosten seine Arbeit gemacht bekam.

Ein massiver Felsbrocken versperrt nun die von Autofahrern rechtswidrig genutzte Umfahrung der Sperrpfosten. Die Sammelcontainer sind an eine Stelle versetzt, die gleich zwei Vorteile verbindet: 20 Meter weiter weg von der Wohnbebauung, so dass der Einwurf nicht mehr so laut wahrgenommen wird. Zusätzlich stehen jetzt mindestens zwei Stellplätze für Fußballer und Freibadgäste am alten Standort zur Verfügung. Und die Wiese, die im vergangenen Sommer als Parkplatz genutzt werden durfte, ist nun so kurz gemäht, dass sich das Grass besser verwurzelt und Dornen und Gestrüpp erst gar nicht groß wachsen können.

Für die Container wurde ein platzsparenderer neuer Stadtort gefunden.

Was die Frühjahrspflege leichter fallen läßt. Der Gesamteindruck des Areals ist jetzt viel ansprechender. Mit dem Konzept “handeln statt labern” könnten auch andere Dreckecken der Stadt kostengünstig freundlicher gestaltet werden.
* = Weil es immer wieder mal hinterfragt wird: elf als solche gewählte Ortsbeiratsmitglieder plus der mit einem eigenen Stimmrecht ausgestattete Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel, zusammen also 12 Personen, bilden den Ortsbeirat.