Aufgespiesst: Feind, Todfeind, Büttenredner

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Anfang Mai 2018 ließ sich OBin-Gatte und SPD-Ortschef Günter Meurer für diesen Coup feiern: er machte den erst kurz zuvor aus der CDU ausgetretenen Bürgermeister Wolfgang Heinrich zum Genossen. “Alle Beteiligten freuen sich auf diesen Neustart” ist noch heute in der SPD-Presseerklärung dazu nachzulesen. 20 Monate später hat sich diese Freude merklich abgekühlt. Mit den Worten “Büttenredner” und “Oberlehrer” kommentierte Meurer gestern Abend im Stadtrat einen Redebeitrag des Bürgermeisters zum Thema Jugendamt, in dem sich Wolfgang Heinrich gegen die von der Oberbürgermeisterin angekündigte weitere Abstimmung über die Abgabe des Jugendamtes aussprach. Damit ist Günter Meurer zweierlei gelungen. Der bisher bekannten Steigerung “Feind, Todfeind, Parteifreund” stellte der Kölsche Jung herkunfts- bzw jahreszeitgemäß eine neue gegenüber:

Priorität Ehefrau und nicht Partei

“Feind, Todfeind, Büttenredner”. Und er bestätigte einen Kommentar dieser Seite, den wir bereits am 7. November 2018 veröffentlicht haben und in dem es heißt: “Möglicherweise dämmert Heinrich, dass die vom Genossen-Ortsvorsitzenden Günter Meurer an ihn gerichtete, innerhalb der SPD immer noch umstrittene Einladung zur Mitgliedschaft, einzig und allein ein Liebesdienst für dessen Ehefrau war, um Heinrich als Kaster-Meurer-Kritiker kaltzustellen”. Nachdem der Bürgermeister Meurers Ehefrau jetzt auch wieder offen in Sitzungen widerspricht, verliert das gemeinsame Parteibuch an Bedeutung. Die Sozialdemokraten müssen intern klären, ob es in ihrem Sinne ist, dass ein Parteivorsitzender einen Genossen öffentlich mit diesen Worten diskreditiert. In jedem Fall ist der verbale Ausfall Günter Meurers ein Bekenntnis seiner Priorität. Diese gilt der Ehefrau. Die Partei spielt (höchstens) die zweite Geige.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

07.11.18 – “Meinung: Hilfe für Heinrich gesucht”