“Asoziales Pack”

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Falschparker sind wie Spontanvegetation. Oder Wildkräuter (Unkraut sagt man in Fachkreisen nicht mehr): sobald sich auch nur der geringste Platz auftut, machen sie sich breit. Aktuell in der Mühlenstrasse. Die ist im Teilabschnitt zwischen Fährgasse und Beinde derzeit wegen einer Baumaßnahme gesperrt. Und obwohl 80 Meter weiter östlich ein modernes Parkhaus zur Verfügung steht, stehen sie jetzt dort. “Asoziales Pack” kommentierte das ein Passant. Leider ist es noch schlimmer. Diese Primitivegoisten gefährden Menschenleben. Denn die Drehleiter der Feuerwehr kommt an diesen Falschparkern nicht oder nur mit Mühe vorbei. Weil ein solcher Zeitgenosse zu faul ist 160 Meter mehr zu laufen, setzt er Gesundheit oder sogar das Leben von Mitmenschen aufs Spiel. Leider ist das möglich, weil das Ordnungsamt nicht kontrolliert. Das Bild entstand am Montagnachmittag gegen 16 Uhr. Nach der Gedenkveranstaltung am Mahnmal Kirschsteinanlage um 17.10 Uhr stand das Auto im Vordergrund immer noch da.

Allerdings ein anderer Falschparker am Absperrgitter im Bildhintergrund. Weil es den aus “Das fünfte Element” bekannten automobilen Luftverkehr (noch) nicht gibt, ist das nur möglich, wenn der hinten abgebildete Falschparker über den Gehweg und gegen die Einbahnstrasse zurücksetzte. Und auch der dritte Falschparker auf 40 Metern muß über den Gehweg gefahren sein, der für diese Belastung natürlich nicht gebaut ist. Demzufolge wird er, wie durch die täglichen Falschparker auf den Gehwegen in der Wilhelmstrasse anschaulich mit unzähligen gebrochenen Bodenplatten vorgemacht, schneller kaputtgehen. Ist ja kein Problem. Es gibt ja immer noch genug Idioten die Steuern zahlen und diese Zerstörung bezahlen. Zudem ist doch die Hauptsache: unsere städtischen Kontrollkräfte haben schicke blaue Uniformen. Deren Dienst- und Einsatzpläne wurden intensiv beraten, hinterfragt und intern vielseitig abgestimmt. Und das Gehalt kommt pünktlich. Von den selben Idioten bezahlt, die tatenlos zusehen (müssen), wie die von ihnen finanzierten Gehwege kaputtgeparkt werden.