Wie Lkws vor der Karl-Sack-Strasse schützen?

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Der Besuch im Bosenheimer Ortsbeirat lohnt immer wieder. Nicht nur wegen der leckeren Tropfen, die nach den Sitzungen stilecht in Sektkelchen und Weingläsern kredenzt werden. Sondern auch wegen den Beratungsinhalten, bei denen sich jene mit Problemtiefgang und Unterhaltungswert in einem für die Anwesenden angenehmen Verhältnis abwechseln. Nicht ohne Grund ist im zweitkleinsten Stadtteil eine Zuhörer*Innenquote von ein bis zwei Prozent der Einwohner*Innen Standart. Um das verständlich zu machen: bei einer Stadtratssitzung müßten proportional 530 bis 1.060 Personen anwesend sein. Selbst die FFF-Demonstranten mobilisierten keine 100.

Halter für das neue Warnschild gibt es an der Einmündung der Karl-Sack-Strasse in die Rheinhessenstrasse mehr als genug.

Tatsächlich sind es absolut oft sogar weniger, als in Bosenheim beim Ortsbeirat. Und so waren es wieder über 20 Bosenheimer*Innen, die am vergangenen Mittwoch den zwölfköpfigen Ortsbeirat, teilweise wortreich, dabei unterstützten, gute Lösungen zu finden. Auch für ein von Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel angesprochenes Problem: den Schutz von Lkws, insbesondere mit Anhänger, vor der Karl-Sack-Strasse. Denn die ist nicht gut für große Fahrzeuge. Schon gar nicht für Gespanne. Was nicht an der Strasse selbst liegt, wie Ortsunkundigen der Namensbestandteil “Sack” nahelegen könnte. So hieß der Mann eben. Und es handelt sich im verkehrsrechtlichen Sinn auch nicht um eine Sack-Gasse.

Für jene Ortsunkundigen, die das Ende nicht kennen, sieht die Einfahrt in die Karl-Sack-Strasse einladend aus.

Nicht nur, weil es ja eine Strasse ist. Sondern weil von der vor ihrem Ende eine Reihe von Seitenstrassen abzweigen. Das hinterhältige an der Karl-Sack-Strasse ist: von der kann man zwar per pedes, auf dem Rad und fast immer mit dem Pkw abbiegen. Nicht aber mit einem Lastkraftwagen. Wie Dr. Hertel mit einer im Internet gefundenen Schleppkurven-Software anschaulich machte, könnte das theoretisch nur klappen, wenn weder in der Karl-Sack-Strasse noch in der kreuzenden Hackenheimer Strasse jemand parkt. Und das ist so gut wie nie der Fall, weshalb den Lkw-Fahrern Woche für Woche nichts anderes übrig bleibt als zurückzusetzen. Das macht zwar jeder nur ein Mal.

Der Zeitungskasten rechts ist kein Problem, eher ein Schutz für das Strassenschild. Aber die – rechtswidrig – im Kreuzungsbereich parkenden Autos machen es für einen grossen Lkw und jeden Lkw mit Anhänger unmöglich, die Kurze zu kriegen.

Aber wie die Anwohner wissen: es gibt hunderttausende von Lkw-Fahrern in Deutschland. Und alle erliegen sie irgendwann der Versuchung auf dem Weg zur B 428 Richtung B 420 statt die Rheinhessenstrasse und die Ampel die vermeindliche Abkürzung an der Grundschule vorbei zu versuchen. Wie also nun diese Lkw-Fahrer vor der Karl-Sack-Strasse schützen? Vorschlag nach längerer Diskussion: ein Zusatzschild mit der Beschriftung: “Durchfahrt unmöglich” und “Wenden unmöglich”. Und dies in “24 Sprachen”, wie Dr. Volker Hertel als Anspielung auf die Vielfalt der Nationalitäten hinter den Brummi-Steuern scherzhaft anmerkte.

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