Aufgespiesst: kommt die närrische Elf bei der Gewobau?

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

In diesen Tagen bestimmt die Saalfastnacht die Terminkalender der Kommunalpolitiker. Wer die Narrhallas der örtlichen Korporationen aufsucht, trifft dort zwangsläufig auf … den Elferrat (Sie haben jetzt vielleicht gedacht: Karl-Heinz Delaveaux. Der hat uns jedoch auf Anfrage versichert, dass er nicht überall hingeht. Richtig ist aber: es wird überall über ihn gesprochen). So gesehen paßt es schon, dass der Hauptausschuß am Montagabend nach ausführlicher Beratung beschloß den neuen Aufsichtsrat der Gewobau mit einer Gruppe von elf durch den Stadtrat bestimmten Persönlichkeiten auszustatten.

FWG / BüFEP für ein Dutzend

Karl-Heinz Delaveaux sprach sich für die von ihm geführte FWG / BüFEP-Fraktion gegen den Wert aus zwei Einsen aus. Statt dessen befürwortete er die Festlegung auf ein Dutzend. Und zwar um Ansehensschaden von der Gewobau fernzuhalten. Den erkannte Delaveaux weniger in der närrischen Zahl als solcher. Sondern in dem nun erforderlichen Prozedere. Es muß nämlich wieder einmal gelost werden. Denn während sich 12 Plätze gemäß dem gesetzlich vorgegebenen Verfahren glatt verteilen lassen (3 CDU, 3 SPD, 2 Grüne, 1 AfD, 1 FDP / Faire Liste, 1 Linke und 1 FWG / BüFEP), führt die Sitzzahl elf zwangsläufig zu einem Losentscheid um zwei Plätze.

Motto: aus drei mach zwei

Kontrahenten beim Glücksspiel sind dann die SPD, FWG / BüFEP und die Linke. Nur für zwei dieser Fraktionen gibt es je einen Sitz. Also entweder bekommt die SPD insgesamt nur zwei. Oder Linke bzw FWG / BüFEP fliegen raus. Während Delaveaux mit seinem Vorschlag demzufolge irgendwie auch für die Seinen spricht (nicht für sich selbst, denn weder Wilhelm Zimmerlin noch er persönlich möchten in den Aufsichtsrat gehen), zeigt sich Jürgen Locher überraschend altruistisch. Der Linken-Fraktionsvorsitzende ist derzeit stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Gewobau. Und sprach sich am Montag klar für 11 an Stelle von 12 städtischen Aufsichtsratsposten aus. Er könnte also bei ausbleibendem Losglück leer ausgehen. Das nenne ich das Vertreten einer Position aus Überzeugung (Bericht folgt).