CDU will mit dem künftigen Rathaus am Kornmarkt Chancen nutzen und Ressourcen schonen

Die Oberbürgermeisterin ist als zusätzliches Verwaltungsgebäude ausschließlich auf das ehemalige Telekomgebäude aus. Erst komplett anmieten (für fast 500.000 Euro im Jahr), in 2022 dann kaufen. Für einige Millionen. Warum Dr. Kaster-Meurer auf dieses Modell so fixiert ist und von sich aus keinerlei Altenativen geprüft hat und vorschlägt, wird nicht nur auf Fastnachtssitzungen immer lauter gefragt. Die CDU im Bad Kreuznacher Stadtrat hält sich nicht lange mit den in der Bevölkerung gefunden Antworten auf diese Frage auf (ein Facebook-User stellte dazu fest: “dort ist halt massenhaft Platz für viele viele Heizgeräte vom Ofen-Freund”, Anmerkung der Redaktion: das ist die Firma des OBin-Gatten und SPD-Vorsitzenden Günter Meurer).

Wo jetzt noch das Sparkassen-Logo prangt, könnte schon bald das Stadtwappen hängen.

Sondern hat Anfang Januar einen eigenen Vorschlag präsentiert: das Sparkassenhaus am Kornmarkt. Um die für eine Entscheidung nötigen Informationen zu erhalten hat die CDU-Fraktion in der vergangenen Woche bei der Oberbürgermeisterin einen detaillierten Antrag mit konkreten Fragen vorgelegt (siehe nachstehender Text). Dieser soll bereits in der heutigen öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses (17.30 Uhr im Sitzungssaal ehemaliges Telekom-Gebäude Brückes 2-8) behandelt werden. In der Bevölkerung wird der CDU-Vorschlag bereits intensiv, überwiegend wohlwollend, diskutiert. Auch wenn Frank-Peter P. in seinem Facebook-Beitrag sachfremde Motive aufdeckt:

Bleibt das Sparkassen-Geld im Safe?

“Die meene doch nur, die Sparkass lässt es Geld im Keller do”. Andere Einwohner*Innen haben dagegen schon sehr konkrete Nutzungsvorstellungen. So schlägt Marcus F. vor: “unten in das Foyer: eine Stadtinformation und eine ständige Ausstellung über die Kreiznacher Originale und Berühmtheiten der Stadtgeschichte”. Alternatividee von Klaus S.: “im Vorraum eine Wurfbude mit den Köpfen des Stadtrates, wo sich enttäuschte Bürger mit Wurfbällen abreagieren können”. Ganz sachlich kommt auch Unterstützung von der Linken-Fraktion. Diese rät “Sparkassengebäude unvoreingenommen prüfen” (siehe unser gesonderter Bericht).

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08.01.20 – “CDU: Sparkassen-Gebäude als neue Heimat der Stadtverwaltung?”

Der CDU-Antrag im Wortlaut:

“Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, die Suche nach einem geeigneten Standort bzw. Objekt zur (künftigen) Nutzung als Sitz der Stadtverwaltung beschäftigt Verwaltung und Rat bekanntermaßen schon seit Längerem. Im Rahmen der Befassung mit dem damit verbunden Fragen wurde auch eine komplette Anmietung und ein späterer Ankauf (2022) des bisher bereits teilweise durch die Stadtverwaltung genutzten sog. Telekom-Gebäudes diskutiert. Eine der Bedeutung für Stadtentwicklung und Höhe des möglichen Investments angemessene Entscheidungsgrundlage liegt bisher jedoch auch für dieses Gebäude dem Stadtrat nicht vor.

Die CDU Stadtratsfraktion hat nunmehr jüngst das bisher durch die Sparkasse Rhein-Nahe als Hauptgebäude genutzte Objekt am Kornmarkt 5 als weitere Alternative ins Spiel gebracht. Dem Vernehmen nach steht die Sparkasse Rhein-Nahe einer solchen Anschlussnutzung des bereits weitgehend leergezogenen Gebäudes offen gegenüber.

1. Die Verwaltung wird aufgefordert, die Sparkasse Rhein-Nahe um die Übermittlung solcher Unterlagen und Informationen zu bitten, die für die Bearbeitung und Beantwortung der folgenden Fragen erforderlich sind und nach Auswertung dieser Unterlagen und Informationen zu den folgenden Fragen Stellung zu nehmen: Wie viele bisher auch dezentral eingerichtete (Verwaltungs-)Arbeitsplätze könnten in einem neuen, ausreichend großen zentralen Standort zusammengeführt werden? Welcher Flächenbedarf an Nutzungsfläche und Technikfläche (im Sinne DIN 277) ermittelt sich daraus als künftiger maximaler Flächenbedarf? Welche Ämter/Abteilungen wären mit jeweils wie vielen eingerichteten Arbeitsplätzen davon betroffen? Wir bitten um eine detaillierte Aufstellung aller städtischen Nutzflächen aufgeteilt nach den im Eigentum der Stadt befindlichen Gebäuden und der darin genutzten Büroflächen sowie die zusätzlich für Verwaltungsbüros angemieteten Flächen. Darüber hinaus bitten wir um Mitteilung über welchen Zeitraum bzw. bis wann Büroflächen und zu welchen Konditionen angemietet sind.

2. Welche bisher zu Verwaltungszwecken genutzten Gebäude / Gebäudeteilflächen könnten infolge einer Zusammenführung an einem zentralen Standort freigezogen und einer anderen Verwendung zugeführt werden?

3. Welche der beiden alternativen Objekte – Telekom und Kornmarkt 5 – würden in welcher Größenordnung die Option eröffnen, weitere „verwandte“ Nutzungen mit zu integrieren; dabei ist z. B. zu denken an eine Nutzung durch die Gewobau, die am bisherigen Standort die Flächenkapazität wohl bereits ausgenutzt hat, aber auch z. B. an die Stadtwerke, die dort ein zentral gelegenes innerstädtisches Beratungszentrum betreiben könnten.

4. Wie stellt sich eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die beiden vorgenannten alternativen Objekte differenziert nach Ankauf (einschließlich etwaiger Vermietung nicht benötigter Flächen) und Anmietung (der benötigten Flächen) dar? Weiter ist den Ausschussmitgliedern aufzuzeigen welcher Flächenbedarf, wie z.B. hoch die Anzahl der benötigten Büros für wie viele Mitarbeiter aller Ämter, besteht. Wie hoch ist der Bedarf zusätzlichen Beratungs- und Sitzungszimmern.

Der Verwaltung wird aufgegeben Grundrissplänen des Telekom-Gebäudes und des Verwaltungsgebäudes der Sparkasse Rhein Nahe (aktuell und angepasst für eine künftige Nutzung – Grobentwurfsqualität für Letzteres ist ausreichend) an die Ratsmitglieder zu übermitteln und zeitnahe Besichtigungen beider Gebäude durch den Bauausschuss zu organisieren. Eine Entscheidungsvorlage soll erst nach Beantwortung der vorstehenden Fragen und einer Objektbesichtigung durch Bauausschuss und Stadtrat zur weiteren Befassung vorgelegt werden.

Begründung:

Der diskutierte Ankauf des bisher angemieteten Objekts Telekom-Gebäude ist unter mehreren Gesichtspunkten sehr umstritten; Bedenken gegen das Gebäude werden geäußert unter den Gesichtspunkten Flächeneffizienz, Investitionsstau, energetischer Zustand, Zukunftsfähigkeit (IT-Ausstattung etc.) und der Bewirtschaftungskosten. Einen Nachteil dieses Gebäudes sehen wir auch in der Lage an der Peripherie der Innenstadt unmittelbar an der Bundesstraße an einer durch eine Ampelanlage gesteuerten großen Verkehrskreuzung. Das Gebäude bietet zudem nur unzureichende Perspektiven für eine Zusammenführung weiterer Verwaltungseinheiten oder „verwandter“ Nutzungen, sodass an diesem Standort die Vorteile kurzer Wege für Bürgerinnen und Bürger ausgeschlossen sind.

Dagegen könnte das Objekt Kornmarkt 5 ausreichende Flächenreserven sowohl für die eigene Entwicklung der Stadtverwaltung wie auch zur Unterbringung „verwandter“ Nutzungen bieten. Dadurch könnten betriebliche und wirtschaftliche Synergien zum Vorteil der Verwaltung und der Bürgerinnen und Bürger realisiert werden. Eine Nutzung durch die Stadtverwaltung würde zudem zu einer spürbaren Belebung von Fußgängerzone und Kornmarkt und einer Stärkung des Brückenschlags in die historische Neustadt führen. Zugleich wären Unverträglichkeiten mit lärmemittierenden Nutzungen des neugestalteten Kornmarkts in den Abendstunden und zu besonderen Anlässen weitgehend ausgeschlossen. Darüber hinaus wäre das Gebäude Kornmarkt 5 nach architektonischer Anmutung, baulichem Zustand und Zentralität der Lage für die dort Beschäftigten deutlich attraktiver, was ein durchaus relevanter Faktor bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist.

Eine Nutzung des Objekts Kornmarkt 5 durch die Verwaltung wäre zudem mit der bisherigen Nutzungsart soweit verwandt, dass der bei einem kompletten Nutzungswechsel des Gebäudes sonst wohl wirtschaftlich gebotener Abriss und Neubau vermieden werden könnte; dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung. Wir bitten den Antrag zur Beratung und Beschlussfassung, um keine weitere wertvolle Zeit zu verlieren, bereits auf die Tagesordnung der bevorstehenden Sitzung des Hauptausschusses am 20.01.2020 zu setzen. Mit freundlichen Grüßen Manfred Rapp CDU Fraktionsvorsitzender”