Neujahrsempfang der FDP: Eitel fordert Koalitionsbildung von der CDU

Als hätte er es vorher gewußt hatte sich Manfred Rapp gestern Abend beim gut besuchten Neujahrsempfang der Liberalen nach hinten gesetzt. Doch auch da erspähte ihn FDP-Chef Jürgen Eitel und richtete einen klaren Appell an den CDU-Fraktionsvorsitzenden: “Herr Rapp, Sie sind gefordert”. Und zwar eine Koalition im Stadtrat zu bilden. Der aktuelle “freie Stadtrat” in dem jeder mal mit diesen und mal mit jenen abstimmt, gefällt ausgerechnet den Liberalen nicht. Den FDP-Wunsch nach einem Beigeordnetenposten formulierte Eitel nicht so klar. Unmissverständlich dagegen seine Aufforderung an die CDU. Diese sei als größte Fraktion in der Pflicht eine Mehrheit zu suchen.

CDUler sollen über ihren Schatten springen

Von den Christdemokraten erwartet die FDP eine bei Politikern eher unbeliebte Sportübung: das Über-den-eigenen-Schatten-Springen. Eine entsprechende Aufforderung richtete Jürgen Eitel an jene CDU-Fraktionsmitglieder, die nicht länger mit dem SPD-Ehepaar Meurer-Kaster-Meurer unter einer kommunalpolitischen Decke stecken wollen. Wohl wissend, dass auch schwarz-rot-OBin bei Sachentscheidungen nur eine hauchdünne Einstimmenmehrheit hätte. Und bei Wahlen zum Stadtvorstand (mindestens die des Bürgermeisters steht in rund zwei Jahren an) gar keine. Also auf einen verlässlichen Partner, Eitel versteht darunter im aktuellen Stadtrat nur die aktuell vierköpfige Fraktionsgemeinschaft aus FDP und Fairer Liste, angewiesen ist.

Manfred Rapp lauschte entspannt

Der angesprochene CDU-Fraktionsvorsitzende Rapp lauschte den entsprechenden Eitel-Ausführungen im Haus des Gastes ähnlich entspannt, wie die anwesende Führungsriege der SPD (u.a. die beiden Co-Fraktionsvorsitzenden Dr. Claudia Eider und Holger Grumbach), Bürgermeister Wolfgang Heinrich und eine Vielzahl von Stadtrats- und Vorstandsmitglieder einiger im Stadtrat vertretener Parteien und Listen. Darunter nicht: AfD, Linke und Progressives Bad Kreuznach. Am Rande der FDP-Veranstaltung brachte dann ein nicht unprominenter CDUler zum Ausdruck, dass der immer stärker aufziehende Landtagswahlkampf mit dem Bedürfnis beider Volksparteien sich unterscheidbar zu machen, eine “Große Koalition” mit liberalem Beistand eher unwahrscheinlich mache (weiterer Bericht folgt).