Anwohnerversammlung zeitgleich zur Stadtratssitzung: “was soll das?”

Morgen tagt zum letzten Mal in diesem Jahr der Rat der Stadt. Um 17.30 Uhr im ehemaligen Telekomgebäude (Brückes 2-8). 150 Meter weiter nördlich, im Else-Liebler-Haus, findet zeitgleich eine weitere städtische Veranstaltung statt. Die Anwohnerversammlung für die Mitbürger*Innen, die im Bereich des “Rheingrafenblick” wohnen. Thema ist die “aktuelle Verkehrssituation in der Hans-Staab-Straße”. Aus Sicht der Stadt steht ein Thema im Vordergrund: die durch Verkehrsüberwachungen nachgewiesenen “Geschwindigkeitsüberschreitungen durch den fließenden Verkehr”. Laut Stadtverwaltung sollen “Anregungen und Einwände der Anlieger, Vorstellung der Verkehrsüberwachung, Aufzeigen von geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen und Aufklärung über weitere Vorgehensweisen” Themen der Veranstaltung sein.

Als Ansprechpartnerin ist in der an die Anwohner*Innen verteilten und  auf der Stadtseite bad-kreuznach.de veröffentlichten Einladung vom 25. November das Stadtbaumt, Abt 610, Julia Jänig angegeben. “Ich begrüsse es, dass die Stadt endlich was tut”, teilte der Redaktion dieser Seite eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht veröffentlicht sehen möchte, als Kommentar zu dieser Einladung mit. “Aber wieso müssen wir zur Hauptverkehrszeit durch die ganze Stadt? Wieso kann so ein Treffen nicht bei uns hier im Bereich, zum, Beispiel im Franziskastift, stattfinden?”, ärgert sie sich. Reinhard Nühlen, der im betroffenen Wohngebiet lebt und für die BüFEP ehrenamtlich in einigen städtischen Gremien tätig ist, wird noch deutlicher:

“Warum läuft das parallel zur Stadtratssitzung?”

“Einerseits proklamiert die Stadt überall die Verkehrswende. Und organisiert dann eine Veranstaltung, an der man ohne Auto nur schwer teilnehmen kann”. Nühlen fragt: “wieso kann so eine Versammlung nicht im Feuerwehrhaus stattfinden? Oder im Brauwerk? Oder an einem anderen Ort auf unserer Seite der Bahnlinie?” Zweiter Kritikpunkt Nühlens ist der Veranstaltungstag. “Warum läuft das parallel zur Stadtratssitzung? An der würde ich gern als Zuhörer teilnehmen, um mich zu informieren”. Wir haben eine Presseanfrage an die Stadtverwaltung gerichtet, um die Hintergründe der Doppelterminierung zu erfahren.