Meinung: OBin-Dämmerung

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wenn Ende 2021 oder Anfang 2022 das Amt der Oberbürgermeisterin neu besetzt wird, tritt Dr. Heike Kaster-Meurer eh nicht mehr an. Nicht weil sie den Pensionsanspruch sicher hat. Oder wegen ihrer geringen Wiederwahlchancen. Sondern weil sie längst andere Ziele verfolgt. Politiker in Spitzenfunktionen, die für eine weitere Amtszeit nicht erneut antreten (dürfen), werden (nicht alle aber oft) allein durch diese Tatsache geschwächt. So wird der US-amerikanische Präsident in seiner zweiten Amtszeit gern auch als “lame duck” (lahme Emte) verspottet. Dr. Kaster-Meurer trifft es viel härter. Sie wurde nach der Hauptausschußsitzung gestern Abend bereits mit Mitleid bedacht, als sie allein und erkennbar frustriert den Sitzungssaal verließ.

Neues Tätigkeitsfeld bei den Narren?

Gestern in der Sitzung des Hauptausschusses wurde es das erste Mal unübersehbar deutlich: das System Meurer-Kaster-Meurer hat sein Verfallsdatum erreicht. Eine große Zahl von Kommunalpolitikern läßt sich über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg nicht länger vertrösten und täuschen. Immer mehr Verantwortungsträger möchten endlich Leistung sehen, statt Presseerklärungen und Selbstdarstellung. Die Oberbürgermeisterin ist angezählt. Der Vergleich der Termine “Hauptausschußsitzung” und “Fastnachtseröffnung” zeigt: Dr. Kaster-Meurer hat in den Gremien mittlerweile weniger Freunde, als bei den Narren. Und könnte dort – eher als gedacht – ein neues Tätigkeitsfeld finden.

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