Aufgespiesst: Dr. Kaster-Meurer ist kein Schlüsselkind

Im vergangenen Jahr hatte die Stadtverwaltung eine neue Mikrophonanlage beschafft. Gebaut in China. Eingesetzt zunächst noch im Else-Liebler-Haus. Diese hat auch immer mal minutenweise funktioniert. Und wenn sie, wie die meiste Zeit, nicht funktionierte, lag das möglicherweise tatsächlich daran, dass sie falsch bedient wurde. Obwohl die Oberbürgermeisterin nicht müde wurde Teile der Bedienungsanweisung immer wieder zu referieren. Und sich mehrfach während Sitzungen auch persönlich auf den Weg machte, um eingeschaltete und damit die Gesamtanlage funktionshemmende Einzelgeräte auszuschalten. Bürgermeister Wolfgang Heinrich hatte schon nach kurzer Zeit die Faxen dicke mit dem Produkt aus Fernostasien.

Die neuen Geräte sind leichter zu bedienen, als die aus dem vergangenen Jahr. Allerdings nützt die einfachste Technik und die beste Bedienungsanleitung nichts, wenn …

Und machte sich über die Geräte, die zwar flugtauglich seien (er spielte damit auf die Anlieferung an – und auf seinen heimlichen Plan, diese durch einen Fensterwurf aus dem Sitzungssaal zu befördern), aber nicht einsatzfähig, lustig. Die ständige Kritik an der von ihm beschafften Kommunikationstechnik ließ das Hauptamt ein zweites Mal aktiv werden. Weil die Steuerzahler*Innen ja eine “All you can buy”-Platin-Karte mit unbegrenzter Maxi-Deckung zur Verfügung stellen, wurde eine zweite Anlage beschafft. Immerhin: diese funktioniert. Also im Prinzip. Und trotzdem mußte man im Partnerschaftsausschuß am Montagabend genau hinhören und verstand, insbesondere von den erkälteten Ausschußmitgliedern, doch nicht jede Wortmeldung.

… die Basisstation nicht zugänglich ist, weil keiner in der Verwaltung daran dachte, den Schrankschlüssel mitzubringen. Statt rot und blau leuchtete daher am Montag gar nichts.

Denn die neue Anlage war ausgeschaltet. Die Oberbürgermeisterin teilte während der Sitzung dann auch mit warum: “wir haben den Schlüssel zu dem Schrank nicht”. In dem sich der Einschalter und die Basisstation befinden. In Sonntagsreden wird regelmässg das Hohelied auf die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker gesungen. Aber die hauptamtliche Verwaltung schafft es nicht, die zweite Mikrophonanlage innerhalb von zwei Jahren zuverlässig zum Laufen zu bringen, wenn die städtischen Gremien tagen. Weil sie sich halt mehr um sich selbst, als um die Kommunalpolitiker kümmert. Und weil Dr. Heike Kaster-Meurer kein Schlüsselkind ist.