Verwaltung markiert Radweg in der Innenstadt

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wieder eine dieser erfreulichen Maßnahmen, die dem Radverkehr mehr Aufmerksamkeit verschaffen, ohne dem Autoverkehr zu schaden (das gelbe Jahrmarkts-Provisorium im Brückes klebt dankenswerter Weise immer noch. Und der Autoverkehr dort ist nicht zusammengebrochen). Erneut dürfen die Einwohner*Innen es selbst entdecken, weil der Oberbürgermeisterin andere Themen (z.B. Glückwünsche für eine in Japan weilende Sportlerin) wichtiger sind.

In der Blockumfahrt Bourger Platz vor dem Schuhgeschäft Frank beginnt eine farbstarke Markierung. Dadurch wird die Autoverkehrsfläche auf den Bereich verschmälert, der den Schwachmaten schon immer ausgereicht hat. Eigentlich gabs dort nämlich seit dem Bau der Tiefgarage zwei Auto-Fahrspuren. Aber die wurden so gut wie nie genutzt. Weil Stadt- und Landeier am Steuer an solchen Stellen gern mittig fahren:

frau mochte sich nicht festlegen; man weiß eh nicht, wie es richtig wäre. Und beide schaffen eine 90-Grad-Kurve wie am Kreuzungsbereich Beinde / Kreuzstrasse zweispurig nebeneinander höchstens auf der Carrera-Rennbahn. Dann gehts rechts ab in die Beinde. Die ist ebenfalls breit genug. Und auch dort, wo man / frau im Auto hätte knapp nebeneinander stehen könnte, klappte das nie.

Weil keiner dem anderen im Kreuzungsbereich einen Vorteil gönnte. Gut, dass die fette rote Spur den Autofahrer*Innen diese Last jetzt abnimmt. Dann in der Beinde flugs bis zur Fährgasse. Zugegeben. Optimal ist das nicht. Die Ausfahrt vom Parkhaus. Der Pkw-Gegenverkehr in der Kurve. Aber was ist schon optimal im Leben? So gut wie nichts. Und trotzdem schleppt es sich – mehr oder weniger erfolgreich – jetzt schon viele Jahrmillionen über diesen Planeten.

In der Fährgasse sind Rad- und Autofahrer*Innen dann fast gleichberechtigt: die schmale Schluppe mit der hohen Randbebauung schüchtert beide gleich ein. Das sollte sehr förderlich sein für die gegenseitige Rücksichtnahme.