denk-mal: Bad Kreuznach e.V irritiert über ADD

Der Landkreis befindet sich in einem Interessenskonflikt. Die Sanierung der beiden Häuser Baumgartenstraße 46-48 wird Millionen kosten. Die hat der Kreis nicht. Und die ihn per Kreisumlage finanzierenden Kommunen auch nicht. Daher der Lösungsvorschlag aus dem Kreishaus: die Häuser abreißen. Dagegen spricht: die Kreisverwaltung ist auch Untere Denkmalschutzbehörde. Und müßte aus denkmalschutzrechtlichen Gründen den Abriss ablehnen. Wer zwei dermaßen widersprüchliche Positionen vertreten soll, braucht Hilfe. Und die ist im Denkmalschutzgesetz auch definiert.

ADD sucht gemeinsam mit dem Kreis

In solchen Fällen hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) das Recht und die Möglichkeit ein, die Sache an sich zu ziehen und eine eigeninteressensfreie Entscheidung zu treffen. Der Verein denk-mal: Bad Kreuznach e.V. für Denkmalschutz & Umweltschutz hatte sich daher Anfang Oktober an die ADD gewandt und dieser empfohlen sich für zuständig zu erklären. Die Antwort aus Trier kam mit Schreiben vom 23. Oktober. Und wird von Wilfried Maus, dem Vorsitzenden des Vereins, als „in jeder Hinsicht irritierend“ bezeichnet. Aus dem ADD-Schreiben ergebe sich, dass diese mit dem Landkreis zusammen nach einer „gemeinsamen Lösung“ suche.

Erhaltungspflicht oder Abriß

Für Maus unverständlich. Denn damit bleibe der Interessenkonflikt ja weiter bestehen und das Letztentscheidungsrecht weiterhin beim Landkreis. Rätsel gebe auch die von der ADD gewählte Formulierung auf, eine solche gemeinsame Lösung werde „den beiden Häusern und ihrer Umgebung gerecht“. „Letztlich gibt es zwei Optionen. Entweder der Landkreis kommt seiner Erhaltungspflicht nach, zu der er gesetzlich verpflichtet ist, oder die ADD nickt die Zerstörung der Kulturdenkmäler widerstandslos ab,“ macht Wilfried Maus deutlich.

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