Meinung: Schwachmat parkt Fahrradabstellplätze zu

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Es ist eine Binsenwahrheit. Aufgrund der Masse von einfach strukturierten Zeitgenossen wird diese allerdings nicht durchgängig verstanden: jeder, der auf dem Fahrrad oder zu Fuß zur Konrad-Frey-Halle kommt, braucht für sich keinen Pkw-Stellplatz. Trotzdem haben es die Verantwortlichen bis heute noch immer nicht geschafft auf den Grünflächen vor der Halle in der Töpferstrasse eine komfortable, für mindestens 200 Fahrräder geeignete Fahrradgarage zu errichten. Oder die Gehwege zu sichern vor Falschparkern. Das ganze Gelaber über die “Verkehrswende” wird dadurch als Farce und Dummschwätzerei überführt. Aber die Realität ist noch bitterer.

Der südliche Gehweg längs der Ringstrasse war wieder einmal zugeparkt, so dass die Fußgänger*Innen über die Lüftungsgitter laufen mußten und der Abstand Gebäudewand – Autos teilweise unter einem Meter lag.

Die Einwohner*Innen Bad Kreuznachs erleben nicht nur leidvoll, dass “ihre” Verwaltung sie im Stich läßt. Sondern müssen, mit den Problemen alleingelassen, auch noch hinnehmen, durch Lügen aus der Stadtverwaltung verhöhnt zu werden. Ein weiterer Beweis dafür wurde am Wochenende geliefert. Obwohl die Beschwerden der Anwohner einerseits und die der Vereine andererseits seit langem bekannt sind und die Verwaltungen Jahr für Jahr Abhilfe versprechen, ändert sich nichts. Doch zuvor zum besonders schlimmen Fehlverhalten einzelner. Weil eine fahrzeugführende Person gestern ihren Egoismus vor der Konrad-Frey-Halle auslebte, konnten die Radfahrer*Innen, die erfreulicherweise trotz Nieselregen per Zweirad zur Sportveranstaltung kamen, den Fahrradständer nicht nutzen.

Ein Auto blockiert den Stellplatz für zehn Fahrräder. Otto hätte dazu gesagt: wer so rücksichtslos parkt, schubst auch Kleinkinder vom Töpfchen.

Denn dieser war zugeparkt. Und natürlich kümmern sich die Verkehrswende-Schwätzer darum nicht. Sie plappern nur, lassen die Betroffenen mit den real existierenden Problemen aber allein. Und brechen Versprechen. Denn schon 2018 hat die Oberbürgermeisterin zugesagt, den von der Redaktion dieser Seite auch gestern wieder rund um die Konrad-Frey-Halle dokumentierten Zuständen abzuhelfen. Laut Allgemeiner Zeitung vom 24.3.18 (Bericht: “Stadt und Kreis suchen nach Lösungen für Parkplatz-Problem an der Konrad-Frey-Halle in Bad Kreuznach”) sagte Dr. Kaster Meurer: “Wir sind zwar als Stadt nicht für die Konrad-Frey-Halle und die Vergabe der Veranstaltungen zuständig, werden aber alles im Rahmen unserer Möglichkeiten tun, den Besuchern der Halle ausreichend Parkraum zur Verfügung zu stellen und die Anwohner zu entlasten“.

Hier müßte eine wettersichere Fahrradgarage für 200 Bikes stehen, um das Radfahren zur Halle attraktiv zu machen. Aber keiner kümmert sich. Über die Kimawende wird geschwätzt, aber die kleinen, konkret notwendigen Projekte bleiben unerledigt.

Obwohl im selben Zeitungsbericht auch Kontrollen des ruhenden Verkehrs zugesagt wurden, geschah gestern wieder einmal nichts. Wieder waren Grundstückseinfahrten zugeparkt, standen Pkw im Park- und Halteverbot. Und natürlich waren Kontrollkräfte des Ordnungsamtes nicht vor Ort.