Die Tage der Planiger Zehntbrücke sind gezählt

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Bei der Stadtverwaltung ist unbekannt, wann sie gebaut wurde. Mit dieser Information kann vielleicht der Planiger Ortsbeirat aushelfen, der sich am kommenden Montag mit der Zehntbrücke beschäftigt. Die soll laut Beschlußvorlage von Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf “erhalten bleiben”. Sein Vorschlag für die Sitzung: “der Ortsbeirat beschließt und bittet die Verwaltung die Appelbachbrücke in der Zehntbrückerstraße zu erhalten, in die Prioritätenliste mit aufzunehmen und kurzfristig sanieren zu lassen”. Was in der Vorlage nicht steht: von einer Sanierung ist in der Stadtverwaltung schon lange keine Rede mehr. In der entsprechenden Liste des Bauamt wird die Zehntbrücke unter der Bauwerksnummer 48.4 geführt.

Ihre Prüfnote beträgt 3,6. Das bedeutet “ungenügender Bauwerkszustand”. Nur vier Brücken im Stadtgebiet werden ähnlich schlecht oder gar schlechter eingestuft. Wie ernst die Lage für das Bauwerk über den Appelbach ist, macht möglicherweise folgender Hinweis deutlich. In der selben Tabelle, in der die Zehntbrücke mit 3,6 bewertet wird, erhielt der Löwensteg die viel bessere Note 3. Der mußte trotzdem nur wenige Monate später wegen akuter Gefahr gesperrt und notsaniert werden. Dort, am Weg über die Bahn, kam ein wirtschaftlich sinnvoller Neubau nicht in Frage, weil die Zukunft der Ost-West-Trasse noch offen ist. Die Tage der Zehntbrücke dagegen sind gezählt. In den Unterlagen der Bauverwaltung werden Sanierungskosten gar nicht mehr geschätzt. Sondern nur noch Neubaukosten. Und die sind mit 125.000 Euro angesetzt.