Kuhberg: “Gefährdung des Schutzgutes Schulkinder nicht zu vermuten”

Bei ihrem Beschluß für den Bebabauungsplan, der den Bau der Waldorfschule auf dem Kuhberg ermöglicht (siehe auch unseren Beitrag vom Tage: “OBin zur Waldorfschule: “es wird um die kontaminierten Stellen herumgebaut”) stützte sich die Stadtratsmehrheit vor allem auf ein entlastendes Bodengutachten. Dies war von der GUG Gesellschaft für Umwelt- und Geotechnik mbH im vergangenen Jahr erstellt worden. Darin heßt es. “Die aktuell detektierten Feststoffbefunde als auch die Ergebnisse der Bodenluftuntersuchungen ergaben gegenüber den Voruntersuchungen IBL keinerlei Prüfwertüberschreitungen bzw. liegen außer der Einzelprobe SCH 5-2 unterhalb der Bestimmungsgrenze,so dass hieraus keine Gefährdung abzuleiten ist”.

Auch zu der Frage, wo die von der IBL 2008 “detektierten aromatischen Verbindungen” verblieben sind, nimmt GUG Stellung: diese hätten sich “zwischenzeitlich verflüchtigt bzw. wurden mikrobiell abgebaut”. Und so kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass “eine Gefährdung des Schutzguts Mensch (Schulkinder) innerhalb der späteren Schulgebäude, selbst bei Annahme der von IBL in 2008 detektierten Feststoffkonzentrationen, nicht zu vermuten” ist. Wenn “der gängige, ausreichend konservative Transferfaktor von 1 : 1.000 für den Übergang der Schadstoffe aus der Bodenluft in Innenräume bei der Beurteilung berücksichtigt” wird.

Die Argumente für das Schul-Baurecht hatte die Verwaltung wie folgt zusammengefaßt: “das Plangebiet liegt im südlichen Stadtgebiet (Kuhberg) und wird westlich durch die Rheingrafenstraße, im Norden durch das Multifunktionsfeld, im Osten durch eine Freifläche und im Süden durch das Freizeitgelände Kuhberg begrenzt. Die Stadt Bad Kreuznach ist Eigentümerin der Flächen. Die darauf befindlichen Gebäude sind verpachtet. Des Weiteren wird die Fläche noch vom Bauhof genutzt, welcher dort unter anderen Material lagert. Auch befindet sich das „Grüne Klassenzimmer“ innerhalb des Plangebietes, welches durch den Bebauungsplan planungsrechtlich gesichert werden soll.

Synergieeffekte auf dem Kuhberg

Des Weiteren möchte der Förderverein „Lernen für das Leben e.V.“ in Bad Kreuznach eine Waldorfschule errichten. Hierzu wird ein geeigneter Standort benötigt, um erforderliche Schulund Nebengebäude zu errichten. Aufgrund der Lage am Kuhberg bietet der Standort ein hohes Potential im Bereich der Umweltbildung. Somit stellt eine Schule eine gute Ergänzung zum grünen Klassenzimmer sowie einen städtebaulich sinnvollen Ausbau des Kuhbergs zum Standort für Umweltbildung in Bad Kreuznach dar. Durch die Ansiedlung einer Schule auf dem Kuhberg können Synergieeffekte zu den bereits bestehenden Nutzungen (Multifunktionsfeld, grünes Klassenzimmer) erzeugt und eine Belebung und bessere Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur erzielt werden”.