Christoph Eckart: “Ökologie ist die neue Ökonomie”

Vorwort der Redaktion:

Wenn Sie einen dieser Dummschwätzer kennen, die die Fridays for Future Demos nie besucht und schon daher nicht verstanden haben, wie gesellschaftlich wertvoll diese Bewegung ganz unabhängig von deren Beitrag zur Bewältigung der Energiewende ist, geben Sie ihr bzw ihm bitte den Link zu diesem Beitrag. Und dann bitten Sie ihn oder sie sich mit uns in Verbindung zu setzen. Sehr gern würden wir von dem Dummschwätzer dessen Kritik an dem nachstehenden FFF-Beitrag, vorgetragen am 20. September 2019 auf der Schlußkundgebung vor der Pauluskirche hören. Oder noch besser: das eigene Alternativ-Konzept des Dummschwätzers für die Zukunft unseres Landes und der Menschheit. Selbstverständlich würden wir auch eine eigene Veranstaltung organisieren, auf der der Dummschwätzer und Christoph Eckart ihre Positionen darstellen können.

Er schaut zwar etwas ernst, ist aber ein ganz sympathischer Junge: Christoph Eckart, einer der Redner auf der FFF-Schlußkundgebung vor der Pauluskirche am 20. September 2019.

Von Christoph Eckart

“Liebe Menschen, in den letzten Tagen habe ich immer wieder eins erlebt: Menschen die sagten Fridays for Future sei der falsche Weg, weil wenn überhaupt nur Forderungen gestellt werden würden und keine Antworten geliefert. Man solle doch erst studieren gehen und die Lösungen für die Probleme entwickeln. Oder das eigene Verhalten sei sowieso heuchlerisch. Damit räume ich jetzt auf. Jeder weiß: Der Markt reguliert sich selbst durch Angebot und Nachfrage. Der Energiebedarf wächst stetig und somit die Nachfrage nach dieser. Niemand kann sich diesem Prozess entziehen, denn unser Leben sowie Wirtschaften funktionieren nicht ohne Energie. Und deswegen wird immer mehr und mehr CO2 emitiert.

Daran wird sich nichts ändern, solange konventionelle Energieerzeuger schwarze Zahlen schreiben. Das ist mitunter erst dann nicht mehr der Fall, wenn keine fossilen Brennstoffe mehr da sind oder die Konkurrenzindustrie (z.B Solar) stark genug wird und es endlich zu einem florierenden Wettbewerb auf dem Energiemarkt kommt, welcher dann die konventionellen Energieriesen dazu zwingt ihre Geschäftsfelder auf erneuerbare Energien anzupassen. Auf dem Energiemarkt bin ich aber als Verbraucher nahezu machtlos. Der Strom aus der Steckdose wird egal ob ich für Öko- oder konventionellen Strom bezahle immer noch zum Großteil aus konventionellen Quellen gewonnen und somit weiter Nachfrage gestellt. Natürlich muss jeder geben, was er für das Klima geben kann.

Es reicht aber nicht, wenn die Verantwortung für das Weltklima ausschließlich und immer auf den Einzelnen abgewälzt wird. Die richtige Antwort auf dieses Problem wäre es die Rahmenbedingungen für ökologisches Wirtschaften zu schaffen. Die Verantwortung aber dafür liegt ganz oben bei der Politik. Und deswegen fordere ich noch in dieser Legislaturperiode, eine Bundes- und am besten Eu-Weite CO2 Steuer, die Abschaffung der Kohlesubventionen und eine Wiedereinführung der Solarsubventionen. Die CO2 Steuer soll ökologisch schlechtes Verhalten finanziell bestrafen und ökologisch gutesVerhalten finanziell belohnen. Mehr bezahlen soll am Ende nur derjenige, der am Ende ein schlechtes ökologisches Verhalten aufweist. Konkrete Beispiele könnten sein:

Die Mehrwertsteuer für moderne klimaneutrale Gebäudetechnik sollte gesenkt werden (z.B. Wärmepumpen-Solar-Kombinationen).

Der Einkauf von nachhaltig erzeugten Produkten könnte steuerlich begünstigt werden.

Herkömmliches Benzin und Diesel müssen teurer werden. Kerosin überhaupt mal besteuert werden. Bus- und Bahnfahren dafür aber günstiger und so zuverlässig als auch verfügbar wie das eigene Auto werden!

Fahrräder und Ökostrom könnten ebenso geringer besteuert werden. Einnahmen aus dieser Steuer sollen zu 100% in die Förderung der Ökologie wandern, andere Steuern wie z.B der Soli könnten umgelagert werden. Denn Geld regiert die Welt und somit jeden einzelnen von uns.

Und wenn sich Klimaschutz auszahlt, dann macht jeder mit. Auch Unternehmen. Des weiteren fordere ich Investitionen und Subventionen in die Technologien, die wie ich finde zur Abwendung der Klimakatastrophe und Lösung des Energieproblems maßgeblich sein werden. So lautet meiner Meinung nach …

1. Die Antwort zur konventionellen Energie Solar- und Windkraft. Um den jährlichen deutschen Strombedarf von 600 Mrd. kW/h mit Solarstrom zu decken wird eine Fläche von 2.300km² benötigt. Das ist zufälligerweise die Summe aller Dach- und Wandflächen in Deutschland.

2. Die Antwort zur Speicherung der Energie aus Wind und Sonne heißt Vulkangestein, dass in derentsprechenden Technologie eingesetzt, bis zu 45% effizienter als die Speicherung in Wasserstoff ist.

3. Die Antwort zur Mobilitätswende heißt synthetische Kraftstoffe aus recyceltem Kohlenstoff, entnommenem aus der Atmosphäre. So wird langfristig CO2 aus der Atmosphäre geholt und kein neues CO2 mehr emitiert. Das schont Ressourcen, denn die vorhanden Autos sowie Flugzeuge könnten CO2 Neutral betrieben werden.

4. Die Antwort auf: „andere Staaten ziehen beim Klimaschutz nicht mit“ lautet: Strafzölle und Importverbote für umweltschädliche Güter auf dem europäischen Binnenmark für z.B das Bollzonaro-Regenwald-Holz. Denn hier im europäischen Binnenmark spielt sich der weltweite Wohlstand ab, auf den es alle abgesehen haben.

Es liegen noch viele viele weitere Technologien und Lösungsansätze auf dem Tisch. Prototypen dergenannten Technologien existieren oder befinden sich gerade in der Bauphase. Zu allem Übel sind einige dieser Ansätze schon seit 30 Jahren bekannt. Aber wie sollen sich solche Alternativen im Markt etablieren können, wenn konventionelle den Markt dominieren und so etwas wie eine Monopolstellung genießen. Investitionen und Gegenmaßnahmenseitens der Politik sind daher nicht nur dringend überfällig sondern auch im Sinne der Marktwirtschaft. Wenn der Verbraucher mehr Macht und Auswahl bekommen würde, dann ist Angebot und Nachfrage nicht mehr unser Problem sondern auch die Lösung, wenn endlich der politische Wille vom Staat wahrgenommen werden würde und wie schon gesagt die Rahmenbedingungen für ökologisches wirtschaften geschaffen werden.

Ich bin gespannt was heute im Bundestag dazu verabschiedet wurde. Und für alle die noch nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, dass Ökologie die neue Ökonomie ist, wenn dies gewollt ist und immer noch das Arbeitsplatzargument auspacken, noch mein persönlicher Appell. 70% des gesammten CO2 Ausstoßes lassen sich auf 100 Konzerne zurückführen. Darunter auch ein gewisser deutscher Energiekonzern mit seinem Tagebau an Ruhr und Saar. Jeder Arbeitsplatz dort kostet den deutschen Steuerzahler rund 80.000 € pro Jahr.

Dafür hätte man alle diese Arbeiter neu ausbilden können und mindestens einen Meisterabschluss dran hängen können anstatt die Umwelt durch Tagebau und CO2 Ausstoß weiter zu belasten. Und das jährlich. Die Kohleverstromung wäre ohne steuerliche Subventionen ein Fall für das Technikmuseum! Zeitgleich werden massenweise Arbeitsplätze in der Windkraft abgebaut. Je länger mit den Investitionen gewartet wird, umso mehr Arbeitsplätze wird der Klimawandel in anderen Branchen vernichten. Und umso mehr Geld muss für die Bekämpfung der Symptome des Klimawandels verschwendet werden.

Wir sind diese Investitionen wert, weil wir werden schließlich den Lebensabend der letzten & zugleich aktuell herrschenden Generation bezahlen, die ohne jegliche Furcht vor Zukunfts-, Todesängsten, Angst vor Klima bedingten Kriegen, Hungersnöten und Veränderungen von dieser Welt gehen kann. Niemand sonst könnte sich dieses Privileg herausnehmenen, wenn er seinen Lebensabend erleben möchte. Wir wollen alle auf dieser Erde ein ebenso langes und gutes Leben führen, den unsere Erde ist nur von uns und unseren Kindern geliehen! Das alles bedeutet für mich Klimagerechtigkeit! Danke schön”