Sportplatzordnung von 1958 bleibt weiterhin gültig

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Erst mal der Detailaspekt, über den gestern Abend im Sportausschuß weitgehende Einigkeit herrschte: “die alte Sportplatzordnung aus dem Jahr 1958 ist veraltet bzw. vieles ist darin gar nicht geregelt”. Dem stimmte auch Hermann Holste (Grüne) zu. Allerdings mit dem Zusatz, das “nicht alles Alte schlecht ist”. Trotzdem fasste der Sportausschuß gestern keinen Beschluß. Sondern deckte die Verwaltung mit zusätzlichen Hausaufgaben ein. Eine hatte Markus Schlosser selbst formuliert.

Nikotinsüchtige fordern Raucherzonen

Ihm ist wichtig, dass festgehalten wird, das auf städtischen Sportanlagen erzielte Werbeeinahmen ungekürzt in die Stadtkasse fließen. Zu dieser Vorgabe des Sportdezernenten gab es keinen Widerspruch aus dem Ausschuß. Der zweite Arbeitsauftrag resultierte aus einem Zusammenspiel von Schlosser und dem Winzenheimer Ortsvorsteher Mirko Kohl (CDU). Im eingezäunten Bereich um den Winzenheimer Fußballplatz gilt Rauchverbot. Das gebietet ein Schild der Stadtverwaltung. Daran möchten sich aber einige Nikotinsüchtige nicht halten. Und haben “Raucherzonen” im Nichtraucherbereich gefordert. Komplexer ist die Aufgabenstellung in den Stadien Salinental und Möbus.

“Wie willst Du das kontrollieren?”

Dort ist wegen der Weitläufigkeit ein generelles Rauchverbot, das Schlosser schon aus gesundheitlichen Gründen vorschwebt, schwer durchzusetzen. “Wie willst Du das kontrollieren?” fragte Reinhold “Steini” Kuntz (CDU) angesichts fehlender Ordnungskräfte. An diesem Punkt und angesichts der fortgeschrittenen Zeit wurde die Diskussion abgebrochen, die Verwaltung mit einem differenzierten Lösungsvorschlag beauftragt, der den unterschiedlichen Gegebenheiten der 13 Sportanlagen gerecht wird und der offizielle Teil der Sitzung um 19.41 Uhr beendet. Hatten wir gestern noch vom Vorruhestand der noch immer gültigen, aus dem Jahr 1958 stammenden Stadion- und Sportplatzordnung gesprochen, kann davon wohl keine Rede mehr sein.

Schon vor Jahren im Sportausschuß

Denn Sportamtsleiterin Grit Gigga mußte einräumen, dass die gestern erneut gescheiterte Verwaltungsvorlage, was dieser leider unter der Rubrik “Beratungsfolge” nicht zu entnehmen war, bereits vor “etwa zwei Jahren” im Sportausschuß verabschiedet worden war, dann aber wegen der Erlaubnis von Werbemaßnahmen auf Sportplätzen vom Stadtrat zurückverwiesen wurde. Berücksichtig man, dass die Einführung des Werbe-Passuses über zwei Jahre benötigte, dürfte die Auflösung des Nikotinsüchtigen-Problems eher noch länger dauern. Und dann liegt die Vorlage ja doch erst wieder im Sportausschuß. Es sieht also eher danach aus, dass diese Ordnung bis zum Erreichen des Rentenalters voll durcharbeiten muß. Respekt.

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