Die Hintergründe des einseitigen Rieselns

Wer genau hinschaut, dem fällt es auf: an einem Teil der Gradierwerke rieselt es an beiden Seiten. An anderen nur an einer. Die Einseitigkeit ist dabei die traditionelle Variante. Dr. Michael Vesper, der Geschäftsführer der Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT) weiß warum: “ursprünglich wurden die Gradierwerke immer gegen den Wind berieselt, um den Salzgehalt hoch zu halten”.

Die Saline Karlhalle wird beidseitig berieselt.

Als die Salinen noch nicht als reines Gesundheitsprojekt betrieben wurden, war das eine wichtige Voraussetzung, bevor in der Siederei Salz aus der Sole gewonnen wurde. “Mit der Einstellung der Salzproduktion ist das obsolet”. Früher war es auch sehr aufwändig, die Sole auf fast 10 Meter Höhe hochzudrücken. Seit Elektropumpen eingesetzt werden, “könnten wir alle beidseitig berieseln”, erklärt Dr. Vesper. Das geschieht aber nur in den beiden Kurparks und beim Gradierwerk 1 (Karlshalle, unser vorstehendes Bild).

Die Saline längs des Freibades Salinental wird auf der Westseite berieselt …

“Bei den anderen Gradierwerken sind wir bisher bei der „Gegen-den-Wind-Gradierung“ geblieben, weil bei Gradierung „mit dem Wind“ ein Sprüheffekt entstehen kann”. Die Leute stünden dann im Regen. Und das möchte die GuT ihnen ersparen. Für ein einseitig berieseltes Gradierwerk fällt die Begrüdnung allerdings ganz anders aus.

… und auf der Ostseite nicht.

Das neben der Baustelle Salinenbad würde mit Geriesel auf der Ostseite ohnehin keine Passanten erfreuen. Weil dort ausser Bauarbeitern keiner langlaufen darf. Denen würde die salinierte Luft gerade bei den staubigen Abrißarbeiten in der Hitze sicher gut tun. Nicht aber ihren Maschinen. Und daher ist dort, ganz unabhängig vom Wind, die Berieselung eingestellt.