Dickes: fürs Volk – Dr. Kaster-Meurer: für sich – Meinung

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Zwei Frauen an den örtlichen Kommunal-Verwaltungsspitzen: Bettina Dickes (CDU) im Kreis, Dr. Heike Kaster-Meurer (SPD) in der Stadt. In diesen Tagen wurde der Unterschied zwischen beiden Politikerinnen augenfällig, wie selten zuvor. Am Donnerstag weihte die Landrätin die nagelneue Mini-Saline vor dem Kreishaus ein (siehe gesonderter Bericht). Neben viel Schweiß und Kopfarbeit kostete das Vorzeigeobjekt rund 9.000 Euro. Zusammen mit dem Weinberg, der schon seit Monaten den Vorplatz vorteilhaft schmückt und ganze 1.600 Euro günstig war, setzt der Kreis damit für wenig Geld zwei starke Zeichen.

Auch das ein Unterschied: Bettina Dickes lud am Donnerstag die Lehrpersonen und Schüler*Innen der BBS Berufsfachschule Technik, die die Mini-Saline für den Kreis bauten, zur öffentlichen Einweihung ihres Werkes (Foto: Kreisverwaltung).

Für das, was die Region prägt. Für die Nähe zu den Menschen. Es sind Symbole der Bodenständigkeit. In denen können sich die Einwohner*Innen wiederfinden – auch wenn mal wieder etwas schief läuft im Kreishaus. Beide Projekte wurden von Bettina Dickes initiiert. Es sind ihre kommunalpolitischen Wegmarken. In politik-taktischen Fragen mag die Landrätin nicht so abgebrüht sein, wie ihr Pendant an der Stadtspitze. Inhaltlich hat sie bereits jetzt Leuchttürme errichtet. Gehen wir zwei Jahre zurück.

Erst nach Wochen ins Dienstzimmer

Nach ihrem für viele überraschenden Wahlerfolg gegen Abfall-Mißwirtschaftsdezernent Hans-Dirk Nies (SPD) fand auch Bettina Dickes eine männlich geprägte Verwaltung vor. Und ein entsprechendes Dienstzimmer. Auch sie ließ es renovieren. Das hat mit allem Drum und Dran 13.550 Euro gekostet. Rückblende ins Jahr 2012, als Dr. Kaster-Meurer trotz Amtseinführung im Juni erst im September ins Stadthaus einzog.

Dr. Kaster-Meurer setzte sich 2012 vor ein und ins Bild und präsentierte stolz ihr neues Dienstzimmer (Hauptamtsleiter und Mitarbeiterin müssen stehen …). Ohne ein Wort des Dankes an die Steuerzahler*Innen, die das bezahlt haben (Foto: Stadtverwaltung).

Die von ihr beauftragte Dienstzimmerrenovierung (Parkett an Stelle von Teppich mußte es schon sein) dauerte viele Wochen. Sie war mit 40.000 Euro angesetzt. Und kostete schließlich viel mehr. Über 80.000 Euro, wie Jürgen Eitel (FDP) damals im Rat der Stadt offen monierte. Nicht nur der Liberale empfand das als erste Amtshandlung der neuen OBin als ein ganz falsches Signal. Die Umgestaltung des Büros war der Oberbürgermeisterin so wichtig, dass sie dies gleich mehrfach via Stadtpressestelle ins Bild setzen ließ.

Mit weniger Ausgaben mehr bewirkt

Wer rechnen kann stellt fest: für weniger als ein Drittel des Geldes hat die Landrätin im Vergleich zur Oberbürgermeisterin nicht nur ihr Büro auf Vorderfrau gebracht. Sondern Zeichen für die Bevölkerung gesetzt, die noch in vielen Jahren Bedeutung haben werden. Dr. Kaster-Meurer hat mit dem mehrfachen Betrag nur etwas für ihr persönliches Wohlbefinden Wichtiges aus Steuermitteln bezahlen lassen. Das sagt eigentlich alles aus über die beiden Frauen an den örtlichen Verwaltungsspitzen.