Meinung: wieder eine Chance vertan

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Die Tagesordnung war amtlich bekannt gemacht. Wen es interessiert, der hätte es wissen können*. Trotzdem war keine einzige nicht aus dem Stadtteil stammende Kommunalpolitiker*In gestern Abend in Bad Münster anwesend. Dabei ging es um um ein Thema, das alle angeht: Tourismus. Und wie der am besten gefördert werden kann. Im Stadtteil hängen daran Existenzen. In der Kernstadt auch. Um so wichtiger wäre es gewesen sich über die Sichtweisen und Befindlichkeiten vor Ort zu informieren. Und über das Meinungsbild im Ortsbeirat.

Nur CDU-Stadträte anwesend

Und doch war kein einziges Stadtratsmitglied von SPD, Grünen, AfD, FDP, Die Linke, FWG, BüFEP, Progressive, Faire Liste und Freie Wähler vor Ort. Trotzdem werden die irgendwann entscheiden. Allerdings ohne sich auszukennen. Denn sie haben verpasst sich persönlich davon zu überzeugen, wie differenziert die Aspekte des Tourismus im Fremdenverkehrsstadtteil von den dreizehn Ortsbeiratsmitgliedern, der Kult gGmbH und dem Verkehrsverein gesehen werden.

Sachverstand nicht wahrgenommen

Vor allem die drei SPD-Herren Kuhn, Jung und Konopka hatten sich inhaltlich substanziell vorbereitet und stellten eine Vielzahl zielführender, konstruktiver Fragen. Deren Beantwortung könnte allen helfen. Im Stadtteil und in der Kernstadt. Es ist bedauerlich, dass im Kernstadtgebiet der im Stadtteil vorhandene Sachverstand nicht wahrgenommen und nicht als Bereicherung verstanden wird.

Eigentlich unverantwortlich

Schon die schlichte Anwesenheit von Entscheidungsträgern über den Kreis der CDU hin aus (die mit der Ortsvorsteherin Dr. Bettina Mackeprang, dem Fraktionschef Manfred Rapp und Norbert Welschbach gewichtig vertreten war) wäre unter dem Rheingrafenstein als Zeichen der Wahrnehmung und Wertschätzung verstanden worden. Aber es war wieder keiner da. Und so konnte einmal mehr die Informationsbasis nicht verbreitert und das Verständnis nicht vertieft werden. Eigentlich unverantwortlich.

* Auch wenn es wegen der sturen Informationsverweigerungshaltung der Oberbürgermeisterin auf der Stadtseite bad-kreuznach.de weder unter “Stadtteile” noch im “Rats- und Bürgerinformationssystem” die Einladung und die Beschlußvorlagen zu lesen gab. Diese Informationssperre trifft übrigens alle Stadtbezirke gleichmässig.