Rasende Radfahrer gefährden Fußgänger in der Magister-Faust-Gasse

“Gerade mal wieder gut gegangen”, denkt Christel Bittmann, wenn sie aus ihrem Fenster Beinahe-Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern beobachtet. Christel Bittmann wohnt in einem schönen Häuschen in der Magister-Faust-Gasse 24 am „Hombes-Briggelsche“ über dem Ellerbach mit Blick auf das malerische Klein-Venedig. Vor ihrer Haustür verläuft die bei Touristen sehr bliebte und von Radfahrern viel befahrene Magister-Faust-Gasse, Teilstück eines regionalen Radweges.

“Mit Rücksicht vorwärts”

Nun wandte sie sich an die Stadtverwaltung und schlug vor, an ihrer Hausecke ein Plakat aus der Kampagne “Mit Rücksicht vorwärts” anzubringen. Marius Rehbein, Student für Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, hatte unter diesem Motto drei Cartoons entworfen. Eines davon zeigt eine Horde von Radfahrern die durch die Fußgängerzone rasen, als gelte es die Tour de Deutschland zu gewinnen, und einen Fußgänger, der gerade noch auf eine Straßenlaterne in der Nähe des Gasthauses Krone flüchten kann.

Das Plakat hängt nun an der Hausecke in der Magister-Faust-Gasse 24. Christel Bittmann hofft, dass die gezeichnete Mahnung Radfahrer und Radfahrerinnen dazu bewegt, hier nur Schritttempo zu fahren, also „mit Rücksicht vorwärts.“ Nach der Sommerpause sind weitere Aktionen zu „mit Rücksicht vorwärts“ geplant. Die beiden weiteren Cartoons mahnen auch die Verkehrsteilnehmer Autofahrer und Fußgänger zu mehr Rücksicht. Die Redaktion dieser Seite hat die vorstehende Pressemitteilung der Stadtverwaltung zum Anlaß genommen, die Lage gestern Nachmittag vor Ort zu beobachten.

Sieben wie eine gesengte Sau

Von 13 Radfahrer*Innen jagten sieben “wie eine gesengte Sau” am Plakat vorbei. Eine mit mässigem Tempo passierende Radfahrerin mag es wahrgenommen haben. Die übrigen fünf, die mit mittlerer Geschwindigkeit durch die Engstelle radelten, zeigten null Wahrnehmung der plakativen Botschaft. Gut vorstellbar ist aber, dass Fußgänger*Innen auf das Plakat und seine Aussage aufmerksam werden. Und ihre Wahrnehmung im Verhältnis zu den Zweiradfahrern bestätigt sehen.