Feuerwehrübung im alten Volksbankgebäude

Das lockte gestern Passanten und Schaulustige in die Salinenstrasse: Übungsalarm im Abrissgebäude der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück. Die Übungsleiter Alexander Zeller, Jeffrey Mitchel (beide Löschbezirk Süd) und Thorsten Gerhardt (Freiwillige Feuerwehr Hackenheim) hatten sich folgendes Übungsszenario ausgedacht.

Fremde Personen feierten in dem zum Abriss leerstehenden Gebäude der Volksbank eine Party, die aus dem Ruder läuft. Es bricht ein Brand im 2. Obergeschoss aus. Insgesamt befinden sich sechs Personen im Gebäude (im wirklichen Leben alles Mitarbeiter der Volksbank), wovon sich zwei auf die Dachterrasse retten können.

Nebelmaschine und Rauchgranaten

Eine Person erlitt einen Beinbruch und die zweite Person hatte eine Rückenverletzung. Die anderen vier Personen befanden sich irgendwo im Gebäude. Mit einer Nebelmaschine und Rauchgranaten wurde eine starke Verrauchung aus dem Treppenraum heraus simuliert. Die ersten angerückten Kräfte öffneten mit einem hydraulischen Türöffnungswerkzeug die Haupteingangstür, um in das Gebäude zu gelangen.

Rettung per Drehleiter

Zwei Trupps unter Atemschutz gingen mit 2 C-Rohren zur Personenrettung und Brandbekämpfung über das Treppenhaus vor. Parallel wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um die beiden auf dem Dach befindlichen Personen zu retten. Die Person mit der Rückenverletzung musste schonend auf einer Trage auf der Tragehalterung am Korb der Drehleiter zu Boden gebracht werden.

Dafür hatte sich Volksbankmitarbeiter Odo Steinmann (Vorstand Leitung Produktion/Steuerung) freiwillig gemeldet. Die Atemschutztrupps hatten nach und nach die vier Personen im Gebäude aufgespürt und ins Freie verbracht. Dabei wurden verschiedene Türöffnungsmethoden mit diversen Aufbruchswerkzeugen angewendet. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.

7 Fahrzeuge, über 30 Feuerwehrleute

Sie wurde in einer Schleifkorbtrage nach unten getragen. Die verrauchten Räumlichkeiten wurden mit einem Belüftungsgerät entraucht. Nach etwa einer Stunde hieß es dann Übungsende. An der Übung nahmen über 30 Feuerwehrleute mit insgesamt sieben Fahrzeugen des Löschbezirks Süd und der Freiwilligen Feuerwehr Hackenheim teil.

Bei über 30 Grad am Limit

Die Übungsleiter waren mit dem Ergebnis und der Zusammenarbeit der Wehrleute sehr zufrieden, besonders weil eine Außentemperatur von weit über 30°C vorherrschte und die Wehrleute besonders bei der Personenrettung unter Atemschutz in der Hitzeschutzbekleidung dadurch an ihr Limit gehen mussten.

Auch Türen aufbrechen üben

Odo Steinmann und Andreas Weber (Bauleiter der Firma Schoofs aus Frankfurt am Main) bedankte sich für den gezeigten Einsatz der Wehrleute und luden im Anschluss zu Kaltgetränken und Verpflegung ein. Auch die Übungsleiter und die Wehrleiterin Manuela Liebetanz bedankten sich beim Vorstand der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück für die Möglichkeit in dem Objekt unter sehr realen Bedingungen üben zu können. Wo können sonst Türen zu Übungszwecken aufgebrochen werden? Und auch das will bei einem Realeinsatz geübt sein.

Quelle und Fotos: Alexander Jodeleit, Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach