Historische Neustadt: Stadt läßt 3 Brunnen trockenlegen

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Der Telekom-Brunnen an der Magister-Faust-Gasse ist schon seit Jahren trockengelegt. Der gehört zwar nicht der Stadt. Aber die ist die Hauptmieterin in dem Gebäude. Die Wasserspiele an der alten Stadtmauer sind der Verwaltung nicht wichtig genug, um den Eigentümer entsprechend zu motivieren.

Wer aus Richtung Osten per Rad oder zu Fuß in die Neustadt kommt, hört Geplätscher nur von der Nahe. In der Metzgergasse ist das Wasser wenigstens ab und zu sichtbar. Nach Regenfällen zum Beispiel. Dann steht es in den Brunnenbecken. Bis es verdunstet ist. Als Brunnen ist die Anlage schon lange nicht mehr genutzt.

Anwohner gaben uns dazu den Hinweis: ein zwischenzeitlich pensionierter Hausmeister hat sich wohl ehrenamtlich um den Brunnen gekümmert. Seit dem er nicht mehr im Dienst ist, hat diese Aufgabe niemand übernommen.
Der Bocks-Brunnen ist nach längeren Trockenphasen immer mal wieder bewässert worden. Bis der Stadtverwaltung der Wasserverlust von über 1.000 Litern am Tag zuviel wurde. Und sie ihn einfach abgestellt hat.

Damit ist auch der Nordeingang in die Neustadt wasserfrei. Und die gespendete Brunnenkunst ist ihrer Installation beraubt. Aber an einer Stelle in der Neustadt sprudelt noch Wasser aus einer öffentlichen Einrichtung. Wenn auch nur ein kleines Rinnsal. Im Brunnen Nähe kaltes Loch.

Der wird von den Nachbarn liebevoll gepflegt, sauber gehalten und geschmückt. Ein Treppenwitz daran: der Brunnen wurde der Stadt vor Jahrzehnten – gegen ihren Willen – von einer durch Peter Anheuser (t) organisierten Initiative und vom Aktionskreis Alte Neustadt e.V. geschenkt.

Der Brunnen, den die Stadt nicht wollte, ist heute der einzige in der Neustadt, in dem Wasser fließt. Und die Brunnen, bei deren Einweihung sich die Stadtoberen wichtig machten, auf Fotos drängten und warme Worte aufs Volk niederregnen ließen, sind staubtrocken. Findet den Fehler^^.