Hermann Holste: heute grüner Stadtrat – vor über 40 Jahren Feuermelder

Von Hansjörg Rehbein

Zu den vielen Geschichten über das Big Ben (1970 bis 1976) gehört auch ein Feuerwehreinatz, eine Rettungstat, für die Hermann Holste von den beiden Pächtern Andre Beitner und Albert Weinfeld mit 1000 Mark belohnt wurde. “Das Geld konnte ich damals gut für meine Einrichtung der Wohnung, die ich neu gemietet hatte, gebrauchen”, erinnert sich Hermann Holste.

Ja, der Hermann (auf dem Foto rechts, heute politisch eher links). Damals hatte er noch mehr Haare als Geld – und freute sich sehr über den Scheck.

Der junge Fußballer der SG Eintracht Bad Kreuznach gehörte zu den Stammgästen des beliebten Lokals. Rauchwolken qualmten aus dem Ventilator des Big Ben. “Da stimmt doch was nicht”, dachte sich Hermann Holste, der am späten Abend in seinem Auto an der ausgeschalteten Ampel an der Kreuzung Wilhhelmstraße/Salinenstraße hielt.

Hotelgäste geschützt

Von der Telefonzelle am Salinenplatz verständigte er die Polizei, die schnell an Ort und Stelle war und im Schaufenster des Lokals nur weißen Qualm sah und sofort die Feuerwehr alarmierte. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und verhinderten nicht nur, dass das Lokal abbrannte oder ein größerer Schaden nahm, sondern schützten damit auch die Gäste im darüber befindlichen Central-Hotel.

Zigarettenstummel wieder entzündet

Unter der Theke hatten sich im Mülleimer entsorgte Zigarettenstummel wieder entzündet, so dass die Tresen bereits kokelte. Die Polizei meldete sich telefonisch bei Andre Beitner, der damals in Hargesheim wohnte und berichtete ihm, dass ein Herr Holste das Feuer in seinem Lokal entdeckte.

Doppelter Holste

“Holste, der ist doch bei mir zu Haus”, wunderte sich Beitner. Es handelte sich aber nicht um seinen Untermieter und späteren Kompagnon Jens Holste, der ihn dann noch in der Nacht nach Bad Kreuznach fuhr. Die Brandschäden waren schnell beseitigt, so dass das Big-Ben nach zwei Tagen wieder seinen Betrieb aufnehmen konnte.