CDU ist im Stadtrat die führende Frauenpartei

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Berufserfahrene Berichterstatter geraten schon bei der Formulierung der Überschrift ins Toddeln. CDU und Frauen. War da nicht was? OK, die Christdemokraten stellen die erste Kanzlerin. Und sind die erste Bundestagspartei mit zwei weiblichen Bundesvorsitzenden in Folge. Aber mit so viel Frauenpower hat es sich dann auch im CDU-Universum.

6 Frauen für die CDU

Abgesehen von dieser kleinen Kommune mit keltisch-römischen Wurzeln an der Nahe. Denn im Bad Kreuznacher Stadtrat sitzen für die CDU sechs Frauen. Mehr als für SPD, AfD, FDP, Linke, FWG, BüFEP, Faire Liste, Freie Wähler und Progressive zusammen. Die neun Parteien und Listen kommen zwar auf 24 Ratsmandate und damit genau doppelt so viele, wie die CDU.

Grüne auf Platz 2

Aber nur vier davon haben im Personalausweis als Geschlecht weiblich stehen. Mit vier Frauen (von acht Fraktionsmitgliedern) erreichen die Grünen unangefochteten den zweiten Platz. Auf dem hätten sie eigentlich knapp vor der SPD liegen müssen. Aber die dort gewählten Frauen Dr. Kaster-Meurer und Martina Hassel nahmen ihre Mandate nicht an.

90% Männerquote bei der SPD

Und auch Nachrückerin Annette Henschel hat zwar zum Stadtrat kandidiert, mochte dann aber – anders als auf der SPD-Listenaufstellungsversammlung am 12. Dezember 2018 wörtlich erklärt – dort doch nicht mitarbeiten. So wurde die sozialdemokratische Männerquote auf satte 90% erhöht. Ein Kommentar der AsF: uns nicht bekannt.

Frauen vorgewählt

Natürlich ist aufgrund des Panaschierens und Kummulierens der christdemokratische Frauenanteil nicht allein der Partei zu verdanken. Sondern deren Wähler*Innen. Die haben Laura Ludwig von Platz 13 und Birgit Ensminger-Busse von Platz 15 mit Personenstimmen den Sprung unter die ersten 12 verschafft.

Linke: 50%, FDP: 33%, AfD: 25%

Neben CDU und Grünen schickten auch die Linken und deren Wähler*Innen gleich viel Mann wie Frau in den Rat der Stadt. Die FDP kommt auf eine Frauenquote von 33%, die AfD kann 25% vorweisen. Und liegt damit immer noch weit vor der SPD, die trotz “Reißverschluß” nur 10% erreicht.

SPD: 10% – Kleine: frauenfrei

Knapp vor FWG, BüFEP, Faire Liste, Freie Wähler und Progressive, die allesamt nur Männer in den Stadtrat senden. Was, um es noch einmal deutlich zu machen, nicht allein deren “Schuld” ist, sondern Folge der Wahlentscheidungen der Einwohner*Innen am 26. Mai. Anders als bei der SPD. Dort nahmen gleich 3 gewählte Frauen ihre Mandate nicht an (Dr. Kaster-Meurer, Martina Hassel und Annette Henschel).