War das nicht vorhersehbar? Wahrsagerin verpasste Bewerbungsfrist

Die Vergabe der Plätze auf dem diesjährigen Jahrmarkt in der Sitzung des Ausschusses für Messen und Märkte am 11. Dezember 2018 war ein diskussionsreicher Punkt. Eine Gruppe von Ausschußmitgliedern unter Leitung von Karl-Josef Flühr (SPD) und Alfons Sassenroth (CDU), wohlwollend begleitet von Karl-Heinz Delaveaux (FWG), hatte sich intern vorbereitet. Und stellte gleich eine ganze Reihe von Gegenvorstellungen zum Verwaltungsplan vor.

Tatsächliche Motive nur angedeutet

Einer der von dieser Gruppe damals durchgesetzten Veränderungen: Flammkuchen statt Pizzabrötchen. Letztere bekamen daher eine Absage. Erkennbar ging es weniger um die unterschiedlichen Produkte. Sondern um die Anbieter. Aber weil das in öffentlicher Sitzung hätte geklärt werden müssen, blieb es hinsichtlich der tatsächlichen Motive bei Andeutungen. Schon im vergangenen Jahr führte das zu Spannungen im Ausschuß.

Bedenken gegen Pizzabrötchen

Diese kamen am Mittwochabend dieser Woche erneut auf. Denn Marktmeister Mathias Weyand, der sich von Anfang an als Fan von Jeanette Bunk’s Pizzabrötchen geoutet hatte, fand in den Wintermonaten noch einen Standplatz für Bunk. Transparent und nachvollziehbar legte er dar, wie es dazu kam. Sehr zum Ärger von Flühr und Prof. Dr. Rüddel. Beide brachten ihre Bedenken gegen die Pizzabrötchen deutlich zum Ausdruck. Und stimmten später auch entsprechend ab.

Dippemarkt wird hoch eingeschätzt

Diskussionen gabs auch um drei Nachzulassungen für den Dippemarkt. Denn dessen Zukunft sieht düster aus. Weil heute praktisch alles per Internet bestellt werden kann, können sich die Händler auf Märkten kaum noch mit “Besonderheiten” positiv profilieren. Beigeordneter Markus Schlosser schätzt, wie die grosse Mehrheit im Ausschuß und Schausteller-Chef Ralf Leonhard, diesen Teil des Jahrmarktes als sehr wichtig für das Gesamtkonzept ein.

3 zusätzliche Händler zugelassen

Und so bekamen Stjepan Oroz mit seiner „Rollenden Boutique“, Christian Scheid mit Duftholzfrüchten die Kosfeld GbR mit dem Verkauf von Haushaltsreinigern und Pflegemitteln den Zuschlag. In Diskussionsfluß dieser Entscheidungen ging die letzte Nachzulassung fast unter. Dabei war die Begründung, die Mathias Weyand gab, einen Lacher wert.

Frist versäumt

Blanka Lemoine mußte nicht etwa wegen Überlänge ihres Standes in die nachträgliche Vergabe. Ihrer hat nämlich kaum 2 Meter. Dafür ist immer Platz. Die vom Marktmeister angeführte Begründung: “Sie hat die Bewerbungsfrist verpaßt”. Laut Beschlußvorlage ist Blanka Lemoine Wahrsagerin. War das nicht vorhersehbar?