Bosenheimer Winzer lehnen Südumgehung ab

Eine Verbindung vom Weingut Desoi über den Galgenberg zur B 428 bei Bosenheim. Darüber denkt zum Beispiel die CDU nach. “Südumgehung” heisst diese Idee. Umgangen werden soll damit nicht der Süden. Sondern das Befahren der Bosenheimer und der Alzeyer Strasse vermieden werden. Zu dieser Idee sagt der Bosenheimer Bauern- und Winzerverband “Nein Danke”.

Vorstandsmitglied Harald Schäfer (stehend) und andere Winzerkollegen warnen zwei Wochen vor der Kommunalwahl eindringlich vor der Zerstörgung der Weinberge oberhalb der Riegelgrube, weil diese “eine grüne Lunge und ein wertvolles Naherholungsgebiet” sind. Vor allem für die Bad Kreuznacher Bürger, die im neuen Wohnquatier “In den Weingärten” schon leben und noch einziehen werden.

Die Grundstücke, über die die “Südumgehung” (in der Karte als gelbe Linie dargestellt) verläuft, sind laut Schäfer im Landesentwicklungsplan als “Grünzug” ausgewiesen. Bei ihrer Ablehnung berufen sich die Bosenheimer Winzer vor allem auf das Integrierte Verkehrskonzept (IVEK). Das wurde im Juli 2016 vom Stadtrat beschlossen. Darin wird die Verbindung über den Galgenberg eher kritisch eingeschätzt:

Die verkehrliche Untersuchung zeigt, dass trotz aller geplanten Wohnbauflächen im Süden die verkehrliche Wirkung dieser Strasse mit 6.000 bis 8.000 Kfz am Tag eher niedrig ausfällt. Dies erscheint gering im Gegensatz zum Eingriff in das Landschaftsbild bzw in den Weinbau”. Im IVEK ist dazu auch eine entsprechende Grafik abgebildet. Auch auf die weitere Bewertung in diesem Gutachten stützen sich Schäfer und seine Berufskollegen:

Lorenz warnte 2015

“Vor dem Hintergrund der Kosten einer solchen Maßnahme, des Eingriffes in Natur und Weinbau sowie der begrenzten verkehrlichen Wirkung und der Entlastung von Bereichen, die weniger sensibel sind, erscheint diese Maßnahme zurzeit weniger sinnvoll”. Schon 2015 hatte der Bosenheimer Winzer Werner Lorenz (früher Erdbeer-Lorenz) vor dem Strassenbauprojekt gewarnt und scherzhaft die Umbenennung des Wohngebietes von “In den Weingärten” in “An der Südumgehung” vorgeschlagen.