Modernisierung Bahnhof Bad Münster kostet die Stadt mindestens 860.000 Euro

Seit 2014 gibt es zwei Bahnhöfe in der Stadt. Bisher hat das kaum einer bemerkt. Im alten Stadtgebiet. Das wird sich schon bald ändern. Denn der in Bad Münster soll modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden. Und das kostet richtig Geld. Obwohl Bahn und Land rund 7,84 Millionen Euro der auf 8,7 Millionen Euro geschätzten Kosten tragen, müssen aus der Stadtkasse 860.000 Euro gezahlt werden.

Die Notwendigkeit des Projektes ist augenfällig. Entsprechend lang das Maßnahmenpaket: Neubau Bahnsteig 1 (Mittelbahnsteig an Gleis 1/2) einschließlich Leiteinrichtung für Blinde und Sehbehinderte. Dabei wird die Länge auf 220 m reduziert und die bisherige Breite beibehalten. Die Höhe des Bahnsteiges wird auf 55 cm über SOK (Gleis) gemäß Richtlinie des Landes festgelegt. Neubau Bahnsteig 2 (Mittelbahnsteig an Gl. 3/4) einschließlich Leiteinrichtung für Blinde und Sehbehinderte.

Dabei wird die Länge auf 220 m reduziert und die bisherige Breite beibehalten. Die Höhe des Bahnsteiges wird auf 55 cm über SOK (Gleis) gemäß Richtlinie des Landes festgelegt. Neubau der Beleuchtungsanlage für die Bahnsteige. Die Ausstattung der Bahnsteige gemäß DB-Richtlinie 813, dem Katalog zur Ausstattung von Bahnhöfen und Rahmenverträgen der DB Station & Service einschließlich Sitzgelegenheiten,

Abfallbehältern, zwei dynamischen Schriftanzeigern mit Akustikmodul, Fahrplan-/Informationsvitrinen sowie Wegeleit- und Stationsbeschilderung einschließlich Kennzeichnung als „Rauchfreier Bahnhof“ und Wasser-, Telefon- und Stromanschluss sowie Stellflächen für einen Fahrausweisautomaten/-entwerter und öffentliches Telefon.

Neubau von jeweils einem Bahnsteigdach mit 22,50 Metern Länge pro Bahnsteig sowie einer Treppeneinhausung in gleicher Ausführung. Neubau von jeweils einem Treppenaufgang je Bahnsteig in bestehender Lage. Herstellung der Soll-Gleislage sowie Sicherung, Änderung und Ergänzung vorhandener Signal-, Elektro-, Oberbau-, Gleis-, Oberleitungs- und Telekommunikationsanlagen sowie von Kabeln und Leitungen der Unternehmen des DB-Konzerns und vorhandener technischer Anlagen Dritter jeweils in dem für die Maßnahme erforderlichen Umfang einschließlich Planberichtigung und Dokumentation.

Modernisierung der bestehenden Personenunterführung (Abdichtung, neue Boden- und Wandbeläge) inklusive Erneuerung der Beleuchtung sowie einschließlich Leiteinrichtung für Blinde und Sehbehinderte sowie die erforderliche Infrastruktur für die Aufstellung von Fahrkartenautomaten. Neubau von zwei Aufzugsanlagen aus der bestehenden Personenunterführung zu den Bahnsteigen im Bereich jeweils eines Treppenaufgangs. Rückbau der verbleibenden Überlängen der Bahnsteigdächer.

Die Kosten der Umbaumaßnahmen werden nach aktuellem Stand auf rund 8,7 Millionen Euro geschätzt (siehe vorstehende Tabelle). Um die Sache ins laufen zu bringen soll ein Vertrag abgeschlossen werden. Mit dem verpflichtet sich die Stadt die jeweils benötigten Mittel im Haushalt bereitzustellen. Dies ist, wie die Verwaltung mitteilt “mangels Investionsreife gemäß § 10 GmHVO” bisher noch nicht erfolgt.

Es geht dabei in 2019 um rund 45.000 Euro, um weitere 177.000 Euro in 2020 und um etwa 636.000 Euro in den Jahren 2022 bis 2024. Und dann der Hinweis, der seit Stuttgart 21, dem Berliner Flughafen und dem Casinogebäude alle Freunde zuverlässiger Kostenschätzungen “erfreut”: “nach Abschluss des Vertrages kann die Planung konkretisiert werden”.

Ausserhalb von Bad Münster haben einige die Hoffnung, dass in Bahnhof-Nähe endlich eine Mini-Maßnahme realisiert wird. Ohne Millionen zu kosten oder weitere Jahre Wartezeit zu erfordern: das Aufhängen eines Gesamtstadtplanes, dem Reisende, die in Bad Kreuznach, Stadtteil Bad Münster ankommen, auch Informationen zum Kernstadtgebiet und den anderen Stadtteilen entnehmen können.

Bis heute gibt es, immerhin 5 volle Jahre nach der Eingemeindung, vor Ort lediglich die Karten des dortigen Verkehrsvereines. Und die zeigen ausschließlich Rotenfels und Rheingrafenstein – samt den Strassen direkt rundherum … Als hätte es den 1.7.14 nie gegeben.