Glasfaser wird derzeit in Pfaffen-Schwabenheim verlegt

Wer selbst mal Handwerker im Haus hatte weiß: es gibt Situationen, da könnte man sie erschießen. Aber wenn dann am Ende alles fertig und das Werk gelungen ist, denkt man nicht mehr an diese Momente. Dann zählt nur noch das Ergebnis. Über die Ausführung der Tiefbauarbeiten der Glasfaserverlegung in Pfaffen-Schwabenheim wurden in der Stadt in den letzten Tagen sehr negative Darstellungen weitererzählt.

In dem rheinhessischen Dorf wird im Auftrag der Deutschen Glasfaser gearbeitet. Aus von der Verwaltung nicht mitgeteilten Gründen mag man die in der Stadt nicht. Weil die Redaktion dieser Seite sich lieber an Fakten orientiert als am Gerede von Leuten (Hörtipp: Die Ärzte “Lasse Redn”), sind wir gestern nach Pfaffen-Schwabenheim gefahren. Haben hingeschaut. Und nachgefragt. Bei den Menschen, die da wohnen. Und daher Tag für Tag erleben, wie sich das Glasfasernetz in ihrer Gemeinde ausbreitet.

Sieben Anwohner waren zum Gespräch bereit. Kein einziger hat eine konkrete Beschwerde vorgetragen. Mit einer Ausnahme freuten sich alle auf das superschnelle Internet. Und der einzige Nichtfreuer, nennen wir ihn liebevoll Uropa Karl, hielt das Internet für eine neue Waffengattung der Roten Armee. Die anderen sechs waren sehr gut informiert und konnten konkret Auskunft geben zu dem, was da im Boden ihres Ortes geschieht.

Vor allem dort, wo Strassen und Wege mit Verbundpflaster gestaltet sind, war die Tatsache, dass die Glasfaser schon verlegt ist (so wie in der Klostergasse), nur an den aus dem Boden ragenden Kabeln und nicht an unfachgemäß verschlossenen Gräben im Boden zu erkennen. Ein Monteur, der im Auftrag der Deutschen Glasfaser einen Schaltkasten mit Elektronik füllt, gewährte bereitwillig Einblick.

Bereits jetzt wird die Technik installiert, die in einigen Wochen die Signalübertragung in den Glasfasern ermöglicht. Auch die in der Sitzung des Bosenheimer Ortsbeirates im Januar beschriebene Arbeitstechnik konnte gestern vor Ort in Augenschein genommen werden.

Genau wie erklärt wird das Verbundssteinpflaster zunächst abgehoben und fachmännisch der Unterbau entfernt. In Handarbeit und erkennbar von Fachpersonal, das die Hände routiniert rund gehen läßt.

Dann wird mit einem Schmalspurbaggerchen ein etwa 30 Zentimeter breiter und 40 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben. In diesen wird das Glasfaserkabel verlegt.

Und dann gemäß den Standartverfahren im Tiefbau wieder verschlossen. Inklusive Einsatz von Vibrationsstampfern. Und allem andere, was so dazu gehört.

Die schmalen Gräben und Steinhaufen lockten gestern auch Biker an, die ihre Geländemaschinen gern mal drüber und durch gejagt hätten – aber natürlich darauf verzichteten.

Anerkennung gabs vor Ort für die aus Spanien stammenden Arbeiter. Auf welcher Baustelle sieht man heute schon noch neun Arbeiter zeitgleich an Schaufel und Kelle? Arbeiten. Nicht rauchen, nicht telefonieren, keine Maulaffen feilbieten usw.