Schloßpark schon im Frühjahrskleid

Sich ein bißchen wie in der grossen weiten Welt fühlen. Im Schloßpark ist das möglich. Die vom Bauhof top gepflegten Parkanlagen wurden auch beim mässigen Wetter am Samstag und erst recht beim Sonnenschein am Sonntag von vielen Gästen zum Flanieren genutzt.

Die in der Region einzigartige Parkgestaltung in fussläufiger Innenstadtnähe ist nicht nur für Touristen, sondern für viele Einwohner*Innen von Interesse. Das Museum Schlosspark, ehemals Herrenhaus des Rittergutes Bangert, in dem die prägende Innenausstattung des 19. Jahrhunderts in Teilbereichen erhalten ist, beherbergt neben den stadt- und kunstgeschichtlichen Sammlungen auch eine vor- und frühgeschichtliche Abteilung.

Die Öffnungszeiten sind dienstags 10 – 13 Uhr, mittwochs bis freitags 10 – 16 Uhr, samstags und sonntags 11 – 17 Uhr (Montag ist Ruhetag). Der Schloßpark ist also schon im Frühjahrskleid. Aber dort sind auch schon jetzt Brautkleider zu sehen. Denn seit einer 24 Jahre alten Anregung der Jungen Liste e.V. und einem darauf folgenden Antrag des heutigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Werner Klopfer darf im Schloßparkmuseum geheiratet werden.

Bemerkenswert: aus statischen Gründen dürfen während der Trauung im Jagdzimmer maximal 50 Personen anwesend sein. Aber das Gebäude und erst recht der Park sind groß genug. Auch für hunderte Hochzeitsgäste. Die nächsten Termine sind 12. und 13. April und 26. und 27. April. Nähere Auskünfte erteilt das Standesamt. Wer nicht zum Heiraten kommt, für den ist nicht nur im Park viel zu sehen. Schwerpunkt der stadtgeschichtlichen Sammlung ist die Historie des Rittergutes Bangert und seiner Besitzer in Verbindung zur Stadt.

Vom Rittergut zum Schlösschen

Gezeigt wird der Wechsel vom freien adligen Rittergut zum repräsentativen Schlösschen des Großbürgertums um die Jahrhundertwende. Die Darstellung der Kurstadt des 19. Jahrhunderts, als Kreuznach zu den führenden Bädern gehörte, bildet einen weiteren Aspekt der Stadtgeschichte. Besonders sehenswert sind die Skulpturen der aus Bad Kreuznach stammenden Bildhauerfamilie Cauer.

Cauer-Präsentation

Beginnend mit den biedermeierlichen Genredarstellungen von Emil Cauer d. Ä. (1800–1867) vermittelt die Sammlung des Museums Schlosspark einen Eindruck vom künstlerischen Schaffen auch der folgenden Cauer-Generationen und zeigt Ihnen die vielfältigen Bereiche auf, innerhalb derer sich die künstlerische Produktion bewegte: kleinformatige Genreplastik, Portraitbüsten, Grabmalplastik, Denkmäler im öffentlichen Raum, Kunst am Bau.

Ansichten der Stadt

Eine Zusammenstellung von Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden mit Ansichten der Stadt und der Region aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert erlaubt Ihnen einen Blick in das alte Kreuznach und die landschaftlichen Schönheiten der Region. Von besonderem Reiz ist die Sammlung der Glaskünstlerin Ida Paulin, die lange Zeit in Bad Münster lebte. Die Geschichte des Gebäudes ist schnell erzählt. Amalie von Anhalt-Dessau ließ 1776 das Herrenhaus errichten, in dem sich heute das Museum Schlosspark befindet.

Heiraten im Jagdzimmer

Zu Napoelons Zeiten gehörte es dem Beamten Andreas von Recum und am Ende des 19. Jahrhunderts der Industriellenfamilie Puricelli. Sie erweiterte das Schloss unter anderem um das lichtdurchflutete Jagdzimmer mit Blick auf den Schlossteich. Der holzvertäfelte Raum mit einem Schrank für Jagdwaffen und einem eingebauten Tresorraum wurde von einem Innenarchitekten des Märchenkönigs Ludwig II. von Bayern Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen. Er ist authentisch erhalten und wird heute als Hochzeitszimmer der Stadt genutzt.

Quelle: GuT GmbH